Muß i denn, muß i denn zum Städele naus
und du mein Schatz bleibst hier
Wenn i komm, wenn i komm, wenn i wiedrum komm
kehr i ein, mein Schatz, bei dir
Kann i glei net allweil bei dir sein
han i doch mein freud an dir
wenn i komm, wenn i komm, wenn i wiedrum komm
kehr i ein, mein Schatz bei dir
Wie du weinst, wie du weinst, daß i wandere muß
wie wenn d lieb jetzt wär vorbei
sind au drauß, sind au drauß der Mädele viel
lieber Schatz, i bleib dir treu
Denk du net, wenn i ein andere seh
no sei mein lieb vorbei
sind au drauß, sind au drauß der Mädele viel
lieber Schatz, i bleib dir treu
Übers Jahr, übers Jahr, wenn mer Träubele schneidt
stell i hier mi wiedrum ein
bin i dann, bin i dann dei Schätzele noch
so soll die Hochzeit sein
Übers Jahr, do ist mei Zeit vorbei
do ghör i mein und dein
bin i dann, bin i dann dei Schätzele noch
so soll die Hochzeit sein
Text: 1 Strophe Verfasser unbekannt, 2. + 3. Strophe Heinrich Wagner (Pseudonym Wergan, Tübingen 1824)
Musik: Die Melodie wurde im Remsthal aufgezeichnet.
in Deutscher Liederhort II (1893, Nr. 785a)
Siehe auch die zweite, insbesondere inhaltlich abweichende Fassung „Muß i dann zum Dörflein hinaus„, der vermutlich originale Text.
Das Schwabenliedle fand weiteste Verbreitung nicht nur durch Singvereine, sondern auch als Einlage zu dem Liederspiel „Stadt und Land“ — und wird meist in hochdeutscher Übertragung in ganz Deutschland gesungen. Selbst der Jugend ist die Melodie bekannt durch Hoffmann’s Kinderlied: „Nachtigall, Nachtigall wie singst du so schön!“
Text und Melodie wie hier zuerst gedruckt in Friedrich Silcher’s XII Volkslieder für Männerstimmen (um 1827), Heft 2, Nr. 12. Daher Erk Liederhort Nr. 120. Die 2. und 3. Strophe hat für die Silchersche Ausgabe ein junger Schwabe, Heinrich Wagner (Pseudonym Wergan) in Tübingen 1824 hinzugedichtet (siehe dessen „Stechpalmen“. 4. Bündchen. Stuttgart 1833).
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