Liederlexikon: Deutscher Liederhort

| | 1895

Deutscher-Liederhort„Deutscher Liederhort“: Vielleicht das „Standardwerk“ zum deutschen Volkslied! Drei dicke Bände umfasst die „Auswahl der vorzüglicheren deutschen Volkslieder nach Wort und Weise aus der Vorzeit und Gegenwart“, gesammelt und erläutert von Ludwig Erk. Nach Erk ´s handschriftlichem Nachlasse und auf Grund eigener Sammlung neubearbeitet und fortgesetzt von Franz Magnus Böhme in drei Bänden, erschienen in Leipzig von 1893-94, die bis dato umfangreichste Ausgabe deutscher Volkslieder. (ca 2200 Lieder, davon die meisten mit Noten, Quellenangaben und Kommentaren)

Im Vorwort heißt es: „Nicht alles, was die Sammler aus Volksmund aufgefangen und aus alten Handschriften und Drucken zusammengerafft haben, durfte in einem „Liederhorte“ Platz finden. Das Vorhandene, geradezu Werthlose, sowie viel Häßliches und Schmutziges musste ausgeschieden und von der Unmasse des Verbleibenden wieder nur das Werthvollere und Vorzüglichste ausgewählt werden.“  Darin unterschied sich auch „Deutscher Liederhort“ nicht wesentlich von den meisten Liedersammlungen dieser Zeit.

Stimmen zu diesem Buch:

Trotz dieser Selbstzensur, die gelegentlich peinliche Unterlassungen sowie Entstellungen und Irrtümer zeitigt, kommt Böhme ein wichtiges Verdienst zu: war bisher meist nur die literarische Seite des Volksliedes behandelt worden, widmet er sich ausgiebig auch musikalischen Fragen. ( Erika Kross und Jürgen B. Wollf)

… der dreibändige „Deutsche Liederhort“ von Ludwig Erk und Franz Magnus Böhme (1893—94), das Werk, zu dem der Forscher immer zuerst greifen muß, wenn es gilt, den Spuren eines Volksliedes nachzugehen. Es ist das ein Werk, in dem wissenschaftlicher Ehrgeiz steckt; schade nur, daß dem Herausgeber Böhme das rechte wissenschaftliche Gewissen fehlte. Die letzte selbstlose Treue dem Überlieferten gegenüber vermißt man auch hier… (Arthur Hübner)

    Deutscher Liederhort im Archiv:

  • ’s ist keis verdrießlichers Lebe
    ’s ist keis verdrießlichers Lebe As wenn men i’s Chlösterli göt Darirnne muest du blibe Muest alli Schätzeli mide O Himmel was han i getan Die Liebi ist Schuld daran Und wenn ich i d’Chille gange Und bete mein Brevier Und wenn ich das Gloria patri sing So liegt mir mein Schätzeli stets im Sinn. ... Weiterlesen ...
  • ’sist no nit lang dass gregnet hot
    ’sist no nit lang dass gregnet hot die Läubli tröpfet no I han e mal e Schätzle ghat i wollt, i hätt es no Jetzt aber ist mer’s g’wandert Dem Oberländle zu Do findt er bald en Andere ’s doch e kecker Bue Und weil i net ka Hintedrei In meine dünne Schuh Guck i ... Weiterlesen ...
  • A Liedla z’singa (Hiasl)
    Mitgeteilt von F. W. Freiherr v. Ditfurth in der Festgabe an L. Erk. Heilbronn 1876, S. 16. Dasselbe Lied mit einigen Varianten ins Hochdeutsch übertragen nach einem fliegenden Blatt im Wunderhorn. II. 151. Davon lautet der Anfang: Ei du mein liebe Threscl, Ich bin nun...