Silcher benutzte die Melodie „Ein schwarzbraunes Mädchen hatt ein Feldjäger lieb“ aus dem 18. Jahrhundert , ursprünglich im 3/4-Takt, von Friedrich Silcher an Uhlands Versmaß angepasst. (4/4-Takt). Dabei wurde aus einem Lied, das die Untreue der Soldaten beklagt, ein Lied auf Männertreue im Krieg. Auf die gleiche Melodie wurden zahlreiche Parodien gedichtet und gesungen. Siehe auch die Dokumentation zu „Ich hatt einen Kameraden„.
„Ich hatt einen Kameraden“ ist ein Soldatenlied, das seit den Befreiungskriegen gegen Frankreich 1813-1815 viel gesungen und nachgedichtet wurde. Im deutsch-französischen Krieg 1870/71, im Ersten Weltkrieg (1914-1918) und in der deutschen Wehrmacht während der NS-Zeit wurde es – auch als Propagandalied – in vielen Liederbüchern gedruckt und auch auf Liedpostkarten verbreitet.
Der Text stammt von Ludwig Uhland, der Original-Titel von 1809 lautet: „Der gute Kamerad“. Die Melodie, die Silcher für dieses Lied über die „Treue eines Soldaten“ wählte, ist ein von ihm umgemodeltes Volkslied im 3/4-Takt über die „Untreue eines Soldaten“, der ein junges Mädchen sitzen lässt, nachdem er bekam, was er wollte: „Ein schwarzbraunes Mädchen hatt´ ein´n Feldjäger lieb„.
Beim Marschieren wurden von den Soldaten nicht selten andere Lieder angehängt, vermutlich aus dem deutsch-französischen Krieg 1870/1871 stammt dieser Zusatz:
„Die Artillerie rückt vor / die Infanterie gibt Salven ab /
das ganze Jägerkorps / rückt aus mit Sack und Pack /
Kavallerie muß attackieren / die Franzosen müssen retirieren /
die Franzosen müssen sehen / daß wir Deutsche Sieger sind.“
Das Lied war in Preußen vor dem ersten Weltkrieg für den Schulunterricht in der fünften Klasse vorgeschrieben und war neben vielen ähnlichen Liedern Teil der Kriegserziehung im Kaiserreich. Seit dem 1.Weltkrieg war es Bestandteil des militärischen “Abschiedszeremoniells”, eine Tradition, die auch die Bundeswehr übernommen hat.
Im ersten Weltkrieg wurde nach „Ich hatt einen Kameraden“ beim Marschieren nach jeder Strophe angehängt: „“Gloria, Gloria, Gloria Viktoria / mit Herz und Hand für´s Vaterland, für´s Vaterland / Die Vöglein im Walde, die sangen so wunder wunderschön / In der Heimat, in der Heimat, da gibt´s ein Wiedersehn” – oder mir diesem Refrain: „Wer weiß, ob wir uns wiedersehn am kühlen Strand der Spree“
Anmerkungen zu "Ich hatt einen Kameraden"
Silcher formte die Melodie des Volksliedes „Ein schwarzbraun Mägdelein hat einen Feldjäger lieb“ um und passte sie dann dem Versmaß Uhlands an. So wurde aus dem 3/4 ein 4/4 – und aus der Klage über die Untreue der Soldaten gegenüber ihren Frauen, die schwanger „sitzen“ gelassen werden wurde ein Loblied auf ihre Treue gegenüber Vaterland und Kameraden.
Ein Gedicht namens „Rewelge“ in „Des Knaben Wunderhorn“ soll Ludwig Uhland zu diesem Gedicht angeregt haben. Es entstand 1809 anläßlich der Tiroler Freiheitskriege (Andreas Hofer). Abgedruckt 1812 in „Der deutsche Dichterwald“ von Friedrich Silcher (1789-1860), einer der bedeutendsten Sammler deutscher Volkslieder.
Seit dem verlustreichen Krieg von 1871 wurde „Ich hatt einen Kameraden“ immer häufiger bei offiziellen Trauerfeiern gespielt, seit dem mindestens so verlustreichen 1.Weltkrieg war es Bestandteil des militärischen „Abschiedszeremoniells“, eine Tradition, die auch die Bundeswehr übernommen hat.
In Gesellenfreud (1913) wird mit Noten auch eine Art Refrain angeführt, der nach jeder Strophe gesungen wird, und eventuell aus dem deutsch-französischen Krieg 1870/1871 stammt:
Die Artillerie rückt vor, die Infanterie gibt Salven ab
das ganze Jägerkorps rückt aus mit Sack und Pack
Kavallerie muß attackieren, die Franzosen müssen retirieren
die Franzosen müssen sehen daß wir Deutsche Sieger sind
Seit dem ersten Weltkrieg auf jeden Fall auch als ein Marschlied (zB, in — Albvereins-Liederbuch () — , bei dem nach jeder Strophe angehängt wird:
„Gloria, Gloria, Gloria Viktoria,
mit Herz und Hand für´s Vaterland, für´s Vaterland
Die Vöglein im Walde, die sangen so wunder wunderschön
In der Heimat, in der Heimat, da gibt´s ein Wiedersehn“
Während des ersten Weltkriegs auch mit dem Refrain:
Juh ja…..Viktoria…..
Mit Herz und Hand fürs Vaterland.
Die Vöglein im Walde,
Die sangen so wunderschön.
In der Heimat, da gibt’s ein Wiedersehn.
Wer weiß, ob wir uns wiedersehn
Am kühlen Strand der Spree
(Süddeutsche singen: Am grünen Strand des Rheins.) – Diese Fasung von „Ich hatt einen Kameraden“ eingesandt von Lt. d. R. Eugen Hüner , 1. Komp. 4. b. J. R. 33. preuss. Res. Div. , als DVA 106 928 in der Soldatenlieder-Sammlung (1914-1918)
"Ich hatt einen Kameraden" in diesen Liederbüchern
Ich hatt einen Hammelsbraten Ich hatt einen Hammelsbraten einen bessern findst du nit Ich spießt ihn auf die Gabel und steckt ihn in den Schnabel und wünscht mer kaaner…
Ein schwarzbraunes Mädchen hatt ein Feldjäger lieb Ein schwarzbraunes Mädchen hat ´nen Feldjäger lieb, einen hübschen, einen feinen einen Feldoffizier. Ei, du schwarzbraunes Mädchen, trau dem Feldjäger nicht! Denn er sitzt auf…
Ich hatt einen Kameraden (Gloria) Ich hatt einen Kameraden einen bessern findst du nicht Die Trommel schlug zum Streite er ging an meiner Seite Gloria, gloria, gloria, Viktoria Mit Herz…
Ich hatt einen Käs mit Maden Ich hatt einen Käs mit Maden ein bessern findst du nit Ich wollt ihn schon verkaufen da fing er an zu laufen mit echtem Schritt…
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