Drei Lilien drei Lilien

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Drei Lilien drei Lilien

Drei Lilien, drei Lilien
die pflanzt´ich auf mein Grab
Da kam ein stolzer Reiter
und brach sie ab.
Mit Juvi valle ralle ralle ralle ra
da kam ein stolzer Reiter
und brach sie ab

Ach Reitersmann, ach Reitersmann
laß doch die Lilien stehn
Die soll ja mein Feinsliebchen
noch einmal sehn
Juvi valle ralle ralle ralle ra
die soll ja mein Feinsliebchen
noch einmal sehn

Was schert mich denn dein Liebchen
was schert mich denn dein Grab
Ich bin ein stolzer Reiter
und brech sie ab…..

Und sterbe ich noch heute
so bin ich morgen tot
Dann begraben mich die Leute
ums Morgenrot
Juvi valle ralle ralle ralle ra
Dann begraben mich die Leute
ums Morgenrot.

Ums Morgenrot ums Morgenrot
will ich begraben sein
da schläft ja mein Feinsliebchen
so ganz allein
(anderer Schluß:
dann kann mich mein Feinsliebchen
noch einmal sehn)

Text und Musik: Verfasser unbekannt
in Deutscher Liederhort II (1893, Nr. 740, nur Strophen 1,2 u 4. – Böhme schon um 1850 bekannt. )
ein Mischmasch aus verschiedenen älteren Liedern, der sich unter Studenten und über Kommersbücher verbreitete.

Liederthema:
Liederzeit: vor 1850 : Zeitraum:
Orte: , ,
Geschichte dieses Liedes:

Zur Geschichte dieses Liedes:

Parodien, Versionen und Variationen:

Anmerkungen zu "Drei Lilien drei Lilien"

Das Lilienlied scheint erst um 1830 als Lied aus alten Fragmenten entstanden zu sein, und wurde zuerst von Studenten in Heidelberg, Jena, Göttingen gesungen. Der vermutlich nach einem Trinkgelage entstandene Mix aus älteren Liedern hier aus Thüringen und Sachsen (Böhme schon um 1850 bekannt); auch in Schwaben, am Rhein und in Ober- und Niederhessen gekannt und noch viel gesungen. Melodie und große Teil des Textes stammen aus dem Jägerlied „Es blies ein Jäger wohl in sein Horn“ dessen Refrain „recht an Jagdlust gemahnt, aber zum melancholischen Texte hier sich wenig schickt“. (Böhme)

1833 sangen Studenten in Heidelberg das Lied auch noch mit dem Jägerlied als Eingangsstrophe Diese ließ man später weg und behielt obige 2 Strophen, deren Folge man verdrehte, aber nicht besserte. Unter den Varianten sind folgende zwei sehr verbreitet und den an sich schon dunklen Text bis zum Unsinn entstellend: I, 2 die pflanzt ich auf mein (statt ein oder ihr) Grab. 2, 4 ins Morgenrot (statt beim oder ums Morgenrot)

Zu den drei Lilien: „Blühende Blumen auf den Gräbern früh Verstorbener werden am Schlüsse zahlreicher Lieder erwähnt. Nach altem Volksglauben gingen die Seelen der Abgeschiedenen Lieben in Blumen (in Lilien) über, welche darum Niemand abbrechen durfte.

"Drei Lilien drei Lilien" in diesen Liederbüchern

Gleichlautende Notation siehe W. Wedemann. Volkslieder (4. Heft. 1864. Nr. 27) —  Meier. Schwäbische Volkslieder Nr. 205 — Etwas abweichend Schauenburg’s Kommersbuch 1888 — J. Lewalter I. 13 —  K. Becker Nr. 49,

u.a. in Feuerwerker-Liederbuch (1883) — Liederbuch Postverband (1898,1,2,4.) — Zupfgeigenhansl (1908) — Gesellenfreud (1913 , nur 1,2,4) — Volkslieder für Heim und Wanderung (1914) — Es braust ein RufDeutsches Lautenlied (1914, nur 1+2+4) — Deutsche Soldatenlieder (1914, 1+2+4) — Alte und neue Lieder (ca. 1914, 4. Heft, ohne letzte Strophe) — Kriegsliederbuch für das Deutsche Heer (1914) — Stolz ziehn wir in die Schlacht (1915) — Sport-Liederbuch (1921,1.,2.,4.) — Liederbuch des jungdeutschen Ordens (ca. 1921) — Alpenrose (1924, 1,2,4) — Volker (1925) — Weltkriegs-Liedersammlung (1926) — Wander-Liederbuch (1927) — Lieb Vaterland (ca. 1935) — Schlesier-Liederbuch (1936) – Wie´s klingt und singt (1936) — Deutsches Jägerliederbuch (1951) — Liederbuch der Fallschirmjäger (1983) – als DVA A 109 029 in der Soldatenlieder-Sammlung des DVA : Eins.: Eggebrecht , Hpt. d. L., Bromberg ,