Morgenrot Morgenrot

,Morgenrot, Morgenrot
leuchtest mir zum frühen Tod
Bald wird die Trompete blasen,
dann muß ich mein Leben lassen
ich und mancher Kamerad

Kaum gedacht, kaum gedacht
wird der Lust ein End gemacht!
Gestern noch auf stolzen Rossen
heute durch die Brust geschossen
morgen in das kühle Grab!

Ach wie bald, ach wie bald
schwindet Schönheit und Gestalt!
Strahlst du gleich mit deinen Wangen
die wie Milch und Purpur prangen
ach, die Rosen welken all!

Und was ist, und was ist
aller Männer Freud und Lust
Unter Kummer, unter Sorgen
sich bemühen am frühen Morgen
bis der Tag vorüber ist

Darum still, darum still
füg ich mich, wie Gott es will.
Nun, so will ich wacker streiten
und sollt ich den Tod erleiden
Stirbt ein braver Reitersmann!

Text: Wilhelm Hauff (1824)
Musik: schwäbisches Volkslied: „Ach wie bald ach wie bald „

Liederthema:
Liederzeit: vor 1824 : Zeitraum:
Orte:
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Zur Geschichte dieses Liedes: ,

Parodien, Versionen und Variationen:

„Ach wie bald ach wie bald“ ist ein Volkslied, das erstmals um 1780 in Schwaben aufgezeichnet wurde. Es soll zurück gehen auf ein Abschiedslied von Johann Christian Günther, das er einige Jahrzehnte zuvor gedichtet hatte.

Auf die Melodie des um 1800 wohl sehr populären Liedes dichtete Wilhelm Hauff 1824 dann  „Morgenrot Morgenrot“ über einen Soldaten, der in den Krieg ziehen und gemeinsam mit den anderen Soldaten sterben muß.

„Bald wird die Trompete blasen
dann muß ich mein Leben lassen
ich und mancher Kamerad
Gestern noch auf stolzen Rossen
heute durch die Brust geschossen
morgen in das kühle Grab“

Dieses Lied wurde bis in den Ersten Weltkrieg hinein vielfach gesungen und parodiert.

Anmerkungen zu "Morgenrot Morgenrot"

Das Gedicht zuerst in „Kriegs und Volkslieder“, Stuttgart 1824, S 84. Es ist eine Umdichtung, des aus dem 18. Jahrhundert stammenden Volksliedes „Gut gedacht, aller Freud ein End gemacht“ (s. Liederhort II 522 oder Wolfram Nassauische Volkslieder, S 212.)  Das Volkslied selbst ist wieder ein umgemodeltes Lied von G. Chr. Günther 1745 „Wie gedacht … “

Die schwäbische Melodieform dazu bei Silcher II Nr 2 1825 .. Sie hat zu Anfang des 1. und 2. Taktes Terzensprung statt Sekunde. Die bessere und weitverbreitete Form wie hier steht mit Hauff’s Texte zuerst in Serigʻs Auswahl Leipzig 1827 S 360.

"Morgenrot Morgenrot" in diesen Liederbüchern

u.a. in Deutsche Volkslieder mit ihren Singweisen (1843) — Allgemeines Deutsches Kommersbuch (1858) — Liederbuch des Handwerker-Vereins zu Potsdam (1859) — Feuerwerker-Liederbuch (1883) — Als der Großvater die Großmutter nahm (1885) — Neues Liederbuch für Artilleristen (1893) — Schwäbisches Soldaten-Liederbuch – – Albvereins-Liederbuch (ca. 1900) — Deutscher Sang (1903) — Concordia-Liederbuch (1911) – Frisch gesungen (1911) — Deutsches Armee LiederbuchGesellenfreud (1913) —

Es braust ein RufDeutsche Soldatenlieder (1914) — Alte und neue Lieder (ca. 1914, 4. Heft) — Was die deutschen Kinder singen (1914) — Kriegsliederbuch für das Deutsche Heer (1914) — Stolz ziehn wir in die Schlacht (1915) —

Liederbuch des jungdeutschen Ordens (ca. 1921) — Volker (1925) —  Weltkriegs-Liedersammlung (1926) — Lieb Vaterland (ca. 1935) — Liederbuch der Fallschirmjäger (1983) —