Morgenrot alle zwei Tage gibt´s ein Brot

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Morgenrot, Morgenrot,
Alle zwei Tage gibt’s ein Brot
Fünf Mark dreissig die Dekade
Dafür müssen wir Soldaten
Schildwach stehn, Patrouille gehen.
Schildwach stehn, Patrouille gehen.

Ach wie bald, ach wie bald
Ist die Löhnung dann veknallt
Gestern noch bei vollen Flaschen
Heute leer in allen Taschen
Morgen geht das Pumpen los,
Morgen geht das Pumpen los.

Kaum gedacht, kaum gedacht
Ward der Lust ein End‘ gemacht
Gestern noch in Lieschens Armen
Heute zwischen zwei Gendarmen
Morgen wird in’s Loch spaziert
Morgen wird in’s Loch spaziert.

Darum still, in Zivil
Saufen wir noch mal so viel
Drum ihr wackere Reservisten
Seid Ihr Juden oder Christen
Euch sei ein volles Glas geweiht
Euch sei ein volles Glas geweiht.

Text: Verfasser unbekannt
Musik: Morgenrot Morgenrot
Eingesandt an das Deutsche Volksliedarchiv von Kurt Joseph ,
Charlottenburg , 1. Bat., 2.Garde-Fussart.-Rgt. am 6.3.19
Als DVA A 109 155 in der Soldatenlieder-Sammlung (1914-1918)

Liederthema: ,
Liederzeit: vor 1916 : Zeitraum:
Schlagwort:
Geschichte dieses Liedes: ,

Zur Geschichte dieses Liedes: ,

Parodien, Versionen und Variationen:

„Ach wie bald ach wie bald“ ist ein Volkslied, das erstmals um 1780 in Schwaben aufgezeichnet wurde. Es soll zurück gehen auf ein Abschiedslied von Johann Christian Günther, das er einige Jahrzehnte zuvor gedichtet hatte.

Auf die Melodie des um 1800 wohl sehr populären Liedes dichtete Wilhelm Hauff 1824 dann  „Morgenrot Morgenrot“ über einen Soldaten, der in den Krieg ziehen und gemeinsam mit den anderen Soldaten sterben muß.

„Bald wird die Trompete blasen
dann muß ich mein Leben lassen
ich und mancher Kamerad
Gestern noch auf stolzen Rossen
heute durch die Brust geschossen
morgen in das kühle Grab“

Dieses Lied wurde bis in den Ersten Weltkrieg hinein vielfach gesungen und parodiert.