Fangen spielen
Fangen spielen, kriegen spielen. Alte Kinderspiele aus dem 19. Jahrhundert rund ums Verstecken und Fangen aus einer alten Spielesammlung.
Ziegen jagen (Kinderspiel aus dem 17. Jahrhundert (1657)
Ist durch Auszählen das Zickli (Ziege) oder Gili (Geiß) bestimmt, so springt die ganze Spielgesellschaft auseinander. Wen das Zickli erwischt oder wer die Grenzen des Spielplatzes beschreitet, wird selbst das Zickli und hat die übrigen zu fangen. In „26 nichtige Kinderspiele“ (1657) wird das Spiel so beschrieben „Ein Spiel, mit dem bei uns die Kinder ... Weiterlesen ... ...
Wassermännchen bist allein (1800)
Wassermännchen bist allein zieh mich doch zu dir hinein oder: Wassermann Wassermann wir reißen deine Blumen ab morgen gehn wir fischen du wirst uns nicht erwischen oder: Wassernixe fang doch mich ich steh an deinem Teiche oder: Blumenfrau Blumenfrau zieh mich in den Brunnen Ausführung: Ein Kind hockt in einem Graben und die anderen Kinder ... Weiterlesen ... ...
Eisenmännchen ist ebenfalls eine Art Haschen . Durch Abzählreim wird einer bestimmt, der das Amt eines Häschers oder Eisenmännchens versehen muß. Dieser tritt zunächst mit seinem Spruche auf: Dreimal eiserne Stangen wer nicht läuft, wird gefangen dreimal eiserne Schmitz wer nicht läuft, wird gefitzt dreimal über den Rhein – wer nicht läuft, ist mein! Alle ... Weiterlesen ... ...
Nix in der Grube du bist ein böser Bube (1840)
Nix in der Grube du bist ein böser Bube Wasche deine Beinchen mit roten Ziegelsteinchen Nix greif zu Ausführung: Der „Nix“ kauert in einer Grube. Die anderen Kinder gehen hintereinander um denselben und singen. Bei „Nix greif zu!“ faßt der Nix ein Kind, das seine Rolle übernimmt. (nach: Kindervolkslieder) Melodie aus Schlesien und Thüringen , ... Weiterlesen ... ...
Wer wohnt in diesem Dörnelein (1857)
Wer wohnt in diesem Dörnelein ´s Königs, s´Königs Töchterlein Darf man sie auch beschaue O ja, man muß eine Hand abhaue Der Münsterturm ist noch so hoch Me mueß ´ne Hand abbreche lo sind alle Hände abgeschlagen, so wird die Königstochter gefragt: Wat will lieber, Wasser oder Wy? „Wy!“ So schlage´n alle zämmi dry Alle ... Weiterlesen ... ...
Ding Ding Talering Was steckt denn unter diesem Ding eine kleine Königin sie ist so fest vermauert Mauer woll´n wir stechen Steine woll´n wir brechen Hand Hand weg Ein Mädchen sitzt in der Mitte, die andern halten ihr das Kleid über den Kopf. Eine zählt aus: „Eins zwei drei! Hand weg!“ wenn das Wort „weg“ ... Weiterlesen ... ...
Hühner und Habicht (Hühnlein braten) (1860)
Der Hühnerhabicht ( Weihe , Kükeweih ) hat einen Holzhaufen zu errichten und tut, als schüre er Feuer. Die übrigen Spieler, welche die Hühner vorstellen, haben einander hinten angefaßt. Der Vormann (Hahn) fragt, der Kükeweih antwortet: Kükeweih , wat hötst ( bläst) du ? Füer Wat schal dat Füer? Asch brennen Wat schal de Asch? ... Weiterlesen ... ...
Rupfe Rupfe Gräschen der Schütz ist nicht zu Haus und wenn der böse Schütze kommt dann laufen wir nach Haus Ein Kind ist Jäger, die übrigen sind Häschen. Diese kauern auf der Erde und ahmen das Graszupfen nach, während der Jäger in der Ferne lauert. Am Schluß des Liedchens sucht der Jäger eins der Häschen ... Weiterlesen ... ...
Dieses Knabenspiel eignet sich nur für ein abgegrenztes Waldgebiet, wo allerlei Schlupfwinkel, kleine Hohlwege und Täler sich darbieten. Ein Teil der Spieler wird zu Gensdarmen bestimmt und bekommt als Abzeichen ein auf die Mütze gestecktes Baumreis oder ein um den Arm gewundenes Tuch, die anderen sind Räuber und müssen sich verstecken; die Gensdarmen haben sie ... Weiterlesen ... ...
Schafwächter Schafwächter (1870)
Spiel vom Bouwulf (Bärwolf) Schafwächter Schafwächter warum laßt Ihr Eure Schäfchen nicht aus? sie sind verfolgt von dem alten Wolf Der Buwolf (Bumann) sitzt in dem Ried wo ihn niemand hört und sieht: „All aus meine Schäfchen meine Schäfchen lauft aus!“ ...
Wassermannspiel in Böhmen (1880)
Wassermoh! Wassermoh! Wir reißen deine Blume o Morg´n geh ma fisch´n du werst uns net dawischen Blume o = Blume ab , dawischen = erwischen Spielanleitung wie Wassermännchen bist allein – vergleiche auch: Es freit ein wilder Wassermann aus Böhmen , in Böhmische Volkslieder 446 , Nr. 339 — nach Deutsches Kinderlied und Kinderspiel (1897) ...
Als Spielplatz muß man einen Garten haben, und je größer dieser, desto besser. Wenn GuthMuths dazu ein freies Feld von wenigstens 1000 Schritt Länge und 100 Schritt Breite oder einen Wald vorschlägt, so steht in unserer Zeit so etwas nicht mehr zur Verfügung. (Anmerkung: geschrieben 1897!) Die zahl der Mitspieler darf nicht gering sein: je mehr, ... Weiterlesen ... ...
Der große Hirsch, der kleine (1880)
Eine Reihe Kinder stellen sich hintereinander auf, ein Kind läuft als Jäger um sie herum und schlägt das zuletzt stehende (den Hirsch), welcher nun sagt, während rasch der bisherige Jäger an die erste Stelle tritt. Dabei wird gesungen: Der große Hirsch, der kleine der hat gar lange Beine der läuft in Nachbars Garten rum den ... Weiterlesen ... ...
Zu diesem in ganz Deutschland bekannten Spiele gehören ein Vogelhändler, ein Engel, ein Teufel und eine beliebige Anzahl von Vögeln. Der Vogelhändler gibt den Vögeln (Kindern) heimlich ihre Namen, die dann der Engel und der Teufel nacheinander erraten müssen, und zwar so, daß jeder von ihnen immer nur drei Vogelnamen sagen darf. Ist einer unter ... Weiterlesen ... ...
Der Vogelhändler: Vogel flieg aus (1880)
Aus den Mitspielenden wird ein Vogelhändler ( Meister ) und ein Vogelkäufer ( Deister ) gewählt, die übrigen sind Vögel. Während der Käufer sich einige Schritt entfernt hat, beredet der Händler sich mit den Kindern darüber, welche Vogelnamen sie annehmen wollen und stellt sie in eine Reihe. Nun kommt der Käufer und spricht: „Guten Tag, ... Weiterlesen ... ...
Es wird gebrummt und dabei mit den Fingern über die Lippen geschlagen, so daß ein dem Spinnen ähnliches Geräusch entsteht. Diese Manipulation wird nach jedem Verse ausgeführt. Ein Kind stellt die Großmutter dar. Dann wird folgendes Wechselgespräch geführt: Grotmooder: Wat makst du dar? „Ich spinne“ Wo is denn din Mann? „Open Hönerhof“ Wat makt he ... Weiterlesen ... ...
Der Fuchs hat sein Loch, eine abgemarkte Stelle; der übrige Spielraum ist der Hühnerstall. Bei der ersten Strophe des Liedes sucht der Fuchs mit dem Plumpsacke, stets auf einem Bein hüpfend, ein Hühnchen zu treffen. Gelingt ihm dies, so ist er abgelöst, und der erste muß ins Fuchsloch, die 1. Strophe beginnt aufs neue. Sobald ... Weiterlesen ... ...
Wer sitt up dissen hogen Thron (1880)
Eine sitzt, in das übergeschlagene Kleid verhüllt, darauf erfolgt die Anrede: Wer sitt up dissen hogen Thron Da sitt en Königsdochter in Kann ik se nich mal to sen krign Ne, Moder, ne! Ik will di ok geven ´n golden Ring Ne, Moder, ne! Ik will di ok geven ´n golden Kutschen Ne, Moder, ne! ... Weiterlesen ... ...
Da kommen zwei Herren aus Lünefeld (Spiel III) (1880)
I: Da kommen zwei Herren aus Lünefeld juchheisasa Filadi II: Was wollen zwei Herren aus Lünefeld juchheisasa Filadi I: Sie wolln die jüngste Tochter frein. juchheisasa Filadi II: Und wer soll denn der Bräutigam sein. juchheisasa Filadi I: Das soll der Kaiser selber sein. juchheisasa Filadi II: So nehmt sie hin mit Freuden. juchheisasa Filadi ... Weiterlesen ... ...
Der Hühnerbrater sitzt auf dem Boden und fährt mit einem Hölzchen umrührend in einer Grube herum. Es erscheint die Gluckhenne, an die sich alle Jungen in einer langen Reihe hinten anhalten, sie singen: Wir gehen um das Schützenhaus da schaut der Fuchs zum Fenster raus Alsdann beginnt folgendes Gespräch zwischen Gluckhenne und Hühnerbrater: Was machst ... Weiterlesen ... ...
Vögel haschen und braten (1890)
Was tust in meinem Weingarten? Steinchen lesen Was willst du mit dem Stein machen? Messer wetzen Was willst du mit dem Messerchen? Vögelchen schlachten Wo sind sie denn? Ei da ist ein ganzer Haufe Dann fang dir doch mal eins! Dabei stellen die Kinder sich in einer Reihe hintereinander und haben sich angefaßt (siehe die ... Weiterlesen ... ...
Dem Schäfer gegenüber stehen die Schafe, zur Seite hält sich der Wolf auf. Der Schäfer spricht: Schäflein, Schäflein, kommt nach Haus! Wir dürfen nicht Warum nicht? Der Wolf ist da Was möcht er gern essen? Fleisch! Was möcht er gern trinken? Blut! Schäflein, Schäflein, kommt nach Haus! — Indem nun die Schafe zum Schäfer laufen, ... Weiterlesen ... ...
Der Schäfer ruft und die Schäfchen antworten: Ihr lieben Schäflein, geht auf die Waid´ (ein Teil der Kinder geht beiseite) Ihr lieben Schäflein, kommet heim! Wir können nicht Wegen wem? Wegen´m Wolf Was frißt er? Grünen Weizen Was säuft er? Blauen Molken Ihr lieben Schäfle, kommet heim Die Kinder laufen nun alle an das Ziel, ... Weiterlesen ... ...
Schäper lat de Schap ut goen (1890)
Schäper lat de Schap ut goen Ich do er nich Wo för nich Vor de bösen Wülve Die bösen Wülve sind gefangen twischen tween isern Stangen Huisch! aus Westfalen , bei Simrock , 855 – Spiel ähnlich wie All mine Schape — nach Deutsches Kinderlied und Kinderspiel (1897) ...
Wiwerle Wiwerle kommt all zusamm´ rei Wir dörfen net wir können net Warum net? Vorm Fuchsen, vorm Fuchsen“ Wo steckt er denn? Hinterm Heu, hinterm Heu Wiwerle kommt all zusamm´ rei Wiwerle = Gänschen aus Böhmen , bei Hruschka und Toischer 446 Nr. 397 – nach Deutsches Kinderlied und Kinderspiel (1897) ...
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