Liedergeschichten

Erst um 1800 erschien mit „Des Knaben Wunderhorn“ die erste grössere Sammlung von Volksliedern, allerdings ohne Noten, dabei wurden viele Texte von den Autoren verändert, erotische und anstößige Lieder wurde gar nicht aufgenommen.

Volkslieder wurden aber auch nach 1800 noch über Jahrzehnte, manchmal bis in unsere Zeit, mündlich überliefert. Es existiert daher verschiedene Textfassungen und Singweisen. Gleichzeitig wurden bekannte Lieder immer wieder parodiert.

Hoffmann von Fallersleben war z. B. ein Meister darin, alte Lieder umzuschreiben. Seine Parodien oder Neudichtungen waren bald bekannter als die Originale. In der Rubrik „Liedergeschichten“ wird den Prozessen nachgespürt, die die Lieder über lange Zeiträume erfahren haben.

Viola Baß und Geigen

Dieses "deutsche Sturmlied" (Böhme) hat Max Schneckenburger 1840 gedichtet, als in Deutschland ein Angriff von Frankreich auf das linke Rheinufer befürchtet wurde. Zahlreiche "Rheinlieder" entstanden damals. Bekannt und beliebt wurde "Die Wacht am Rhein" jedoch erst 1854 durch die Vertonung von Karl Wilhelm, Musikdirektor...

Böhme schreibt in "Deutscher Liederhort II (1893, Nr, 245 a- c, S. 36): "Diese Melodie hält von Liliencron (s. dessen Nachtrag S. 88) für die Doller-Weise oder Toller-Melodie . die unter ihrem eigenen Namen sich nicht gefunden hat. „Aber es scheint nach dem Strophenbau kaum zweifelhaft, dass dieses vorstehende Lied...

aus Mozart’s Don Juan (1787).

„Einst ging ich am Ufer der Donau entlang“ wurde zuerst auf „Fliegenden Blättern“ veröffentlicht: „Sieben schöne neue Lieder ( das 1. ) Frankfurt an der Oder und Berlin , bei Trowitzsch und Sohn ( o. J. um 1830-1840 oder früher?)“ – der Selbstmord der Verlassenen beendet die Tragödie. Das sentimental-schwülstige...

Seit Mitte des 18. Jahrhunderts kursieren die Verse auf die Armut der Dorfschulmeister.

Der Text des heute noch gesungene Kinderspiels und Tanzliedes nach dem Märchen von Dornröschen, entstand vermutlich Mitte bis Ende des 19. Jahrhunderts in Kindergärten. Als Vorlage diente „Die Anna saß am Breitenstein“ bzw. "Mariechen saß auf einem Stein". Dieses ältere  Lied hat deutliche Bezüge zu der