Aus dämmrig kühler Ferne (Gruß an Tübingen)

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Aus dämmrig kühler Ferne
aus Lebens Kampf und Not
wie denk ich deiner so gerne
du Stadt voll Morgenrot!
Von Deiner Veste nieder
ins blütenweisse Tal
möcht´ ich schaun und träumen wieder
wieder nur noch ein einzig mal!

Dort kommen die Wellen gezogen
des Neckars in blitzschnellem Lauf,
an der alten Brücke
da rauschen sie murmelnd auf;
und die grauen Giebel schauen
so ernst herab in die Flut
und die fernen Berge blauen
herüber so treu und gut

Und mit den Wellen gezogen ziehen
in ruhlos schwellendem Drang
vieltausend Melodien
die grünenden Ufer entlang –
vieltausend Melodien
aus farbig bewegter Zeit
an der Seele vorüberfliehen
in trunkener Traurigkeit

Hier fragt‘ ich zuerst das Leben:
Was bist du? Was winkst du mir zu? –
Nur Träume hat mir’s gegeben
sie gingen wie Träume zur Ruh!
O so rasch vertanzte die Welle
o so rasch sind die Rosen verblüht,
die hier an des Lebens Schwelle
mir verheissend entgegengeglüht!

Doch eins ist mir aufgegangen
wie leuchtende Morgenlust
aus Traum und Traumverlangen
mir trotzig freier Mut!
Der soll sich nimmer beugen
in Lebens Kampf und Not,
soll stets von dir mir zeugen
du Stadt voll Morgenrot!

Text: Karl Weitbrecht – 1877
Musik: nach „Ich weiß nicht was soll es bedeuten “ bzw. Die Lorelei

in:  Allgemeines Deutsches Kommersbuch (1858)

Liederthema:
Liederzeit: vor 1877 : Zeitraum:
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Zur Geschichte dieses Liedes:

Parodien, Versionen und Variationen:

„Ich weiß nicht was soll es bedeuten“ ist ein Lied nach einem Gedicht von Heinrich Heine, dass er 1823 über die Sage von der Lorelei schrieb. Es wurde allein im 19. Jahrhundert vielfach vertont und gelangte insbesondere in der Vertonung von Friedrich Silcher (1838) zu großer Popularität. Zahlreiche Nachdichtungen und Parodien existieren.

Von der Lorelei gibt es bereits eine Fassung von Eichendorff von 1812 und eine Fassung von Brentano von 1799, also etwa 25 Jahre älter als der Text von Heine. „Zu Bacharach am Rheine