Was sinnst du o Wandrer so düster

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Was sinnst du o Wandrer so düster
Liegt dir die Heimat im Sinn?
Der heimischen Stimmen Geflüster
der Wälder lachendes Grün
O sieh, es rinnen die Quellen
so silbern wohl hier als dort
und eilen schaukelnde Wellen
aus ihrem Schoße fort

Und kamst du zu schau´n und zu lernen
so findet hier Geist und Herz
wie unter den heimischen Sternen
stets Nahrung für Ernst und Scherz
An Kunst und Natur sich laben
kann immer heit´rer Sinn
genieße die frohen Gaben
als köstlichen Gewinn

Doch siehe, ich weiß, du entbehrest
den heimatlich trauten Kreis
denn liebend, wonnig verehrest
du ihn so wonnig und heiß
Doch ihn auch will ich ersetzen
an liebender Brüder Hand
es soll dein Herz hier ergötzen
der Freundschaft Blumenband

Komm feiere hier im Vereine
der rüstigen Handwerkerschar
was dorten im Sonnenscheine
der Heimat so traulich war
Und siehest du einst die Lieben
gedenke an unseren Bund
dann sage du, was getrieben
wir hier zu jeder Stund

Text: Wilhelm Zuleger
auf die Melodie von Ich weiß nicht was soll es bedeuten

in Liederbuch des Handwerker-Vereins zu Potsdam (1859)

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Liederzeit: vor 1859 : Schlagwort:
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Zur Geschichte dieses Liedes:

Parodien, Versionen und Variationen:

„Ich weiß nicht was soll es bedeuten“ ist ein Lied nach einem Gedicht von Heinrich Heine, dass er 1823 über die Sage von der Lorelei schrieb. Es wurde allein im 19. Jahrhundert vielfach vertont und gelangte insbesondere in der Vertonung von Friedrich Silcher (1838) zu großer Popularität. Zahlreiche Nachdichtungen und Parodien existieren.

Von der Lorelei gibt es bereits eine Fassung von Eichendorff von 1812 und eine Fassung von Brentano von 1799, also etwa 25 Jahre älter als der Text von Heine. „Zu Bacharach am Rheine