Schlesien o Schlesien
du heiliges deutsches Land
wir wollen dich nicht lassen
wir weihn dir Herz und Hand

Ihr Brüder in Schlesien
wir halten´s treu um treu
aus allen deutschen Gauen
da eilen wir herbei

Es kann auch die Hölle
uns daran hindern nicht
wir finden doch nach Schlesien
uns ruft die Bruderpflicht

Herr Vater, Frau Mutter
vergib mir, daß ich ging
es ist um deutsche Treue
ein wundersames Ding

Ich hab es von euch ja
alleine doch im Sinn
ich muß nach Oberschlesien
weil euer Sohn ich bin

Herr Brotherr, Herr Rektor
vergebt mir, was ich tat
ich bin in Oberschlesien
freiwilliger Soldat

Herr Vater, vom Lande
mach´s ernten mal allein
ich muß in Oberschlesien
ein tapferer Bauer sein

Und wenn auch mein Schätzchen
wohl weinet gar so sehr
ich müßte noch mehr weinen
wenn ich ein Bube wär

Text und Musik: Verfasser unbekannt – ohne Angabe
vielleicht auf „Die Reise nach Jütland“? würde zwar von den Strophen Herr passen „Herr Brotherr, Herr Rektor“, jedoch weniger auf die melancholische Melodie.
in Liederbuch des jungdeutschen Ordens (ca. 1921)

Liederthema:
Liederzeit: vor 1921 : Zeitraum:
Orte:
Geschichte dieses Liedes:

Zur Geschichte dieses Liedes:

Parodien, Versionen und Variationen:

Anmerkungen zu "Schlesien o Schlesien"

In den meisten Neudichtungen in diesem Liederbuch wird die Dolchstoßlegende behauptet, weil die militärische Niederlage des ersten Weltkrieges nicht ertragen werden kann und wo ein „heiliger Eid“ der Rache geschworen wird. Die „Jungdeutschen“ versuchten das Mittelalter wiederzubeleben. Auffallend oft ist in diesen Liedern von phallischen Symbolen die Rede: vom „schwellen“, vom „stossen“, vom „deutschen Geschlecht“, vom „aufrecht stehen“ – siehe dazu das großartige Buch “ Männerphantasien “ von Klaus Theweleit .