Die Binschgauer wollten wallfahrten gehn

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Die Binschgauer wollten wallfahrten gehn

Die Binschgauer wollten wallfahrten gehn
Die Binschgauer wollten wallfahrten gehn
Sie täten gerne singen und kuntens nit gar schön
sie täten gerne singen und kuntens nit gar schön
Zscha-hi zscha-ho, zscha-hi-a-hi-a-ho!
Binschgauer sind schon wieder, wieder do.
Jetzt schau fein, daß ein jeder, jeder,
Jeder, jeder, jeder, jeder sei Ränzele ho!

Die Binschgauer zogen weit vom Heimatland
Sie schauten viele Stadeln und wurden rings bekannt
Zscha-hi zscha-ho…

Die Binschgauer hatten lange Freud und Not
Bis hoch des Domes Zinne erglänzt im Abendrot
Zscha-hi zscha-ho…

Die Binschgauer gängen um den Dome herum
Die Foahnenstang‘ is broche, jetzt gängen’s mit dem Trum
Zscha-hi zscha-ho…

Die Binschgauer gängen in den Dom hinein
Die Heil’gen toaten schloafn, sie kunnten’s nit da schrein
Zscha-hi zscha-ho…

O heiliger Sankt Kastulus und unsa liebe Frau
Ös werd’s uns doch bald kenn, mir san ja von Pinzgau
Zscha-hi zscha-ho…

O heilige Maria, jungfräuliche Zierd
mach, daß koa Deandl Koa Buma uns vaführt
Valiebte Katzen seins, dös woaßt ja a so.

Grüeß di God Salvata, du guldana Mon,
Schaug ins fei gnädi und güetla feint on,
Olli Jahr kem ma, dös woaßt ja a so.

Dös Dorf laßt di grüeßen, davonwegen samma do;
Mir klogen da insa Not, in Segn holn ma o,
A gueter Dattel bist, dös woaßt ma ja a so.

Tua unsan Fürschten s Heazn damohn,
Daß er ins mit Steian mecht vaschon,
Orme Hascha samma, dös woaßt ja a so.

Und wohnst ins heua mit Schauarn tuest plagn,
Tah ma da de Heilinga übern Alter schlagn,
Große Lümmel samm, dös woaßt ja a so.

O heiliga Sankt Leonhard
laß’s Vieh uns net verecken,
Sonst tan ma da glei gor nix mehr
in’n Opfastock neistecken,
Schlechte Kerln samma, dös woaßt jo a so.

Schick ins Kölba
schick ins Rinda,
Aba dazue net
gor z’viel Kinda,
An Stubn voll is gnua, dös woaßt jo a so.

O heiliga Sankt Florian
du Wasserkübelmo,
Verschone unsre Häuser
khent andre dafü o,
Dös Foia dös füercht ma, dös woaßt jo a so.

O, du heiliger Sankt Bonifaz!
Verschone unsre Harr
schaff andern eine Glatz!

Text und Musik Verfasser unbekannt
in Deutscher Liederhort III (21894, Nr. 1762 „Die Pinzgauer Wallfahrt“ – Jüngeres Lied)
ursprünglich ein Tiroler Spottlied auf die Pinzgauer – , Titel auch: „Die Binzgauer wollten wallfahrten gehn „,

Liederthema:
Liederzeit: vor 1820 : Zeitraum:
Schlagwort:
Orte: , ,
Geschichte dieses Liedes:

Zur Geschichte dieses Liedes:

Parodien, Versionen und Variationen:

Abweichungen im Text

Worterklärung:

  • 2, 1 Thum, Dom.
  • 2,2 Trumm, im Plural Trümmer, Stück eines zerbrochenen Ganzen

Anmerkungen zu "Die Binschgauer wollten wallfahrten gehn"

Das Gedicht, ein bayerisches Volkslied, nach der Aufzeichnung von Gustav Reichardt 1820. Mitgeteilt in Erk’s Liederhort Nr. 191. Die Melodie mündlich durch ganz Deutschland bekannt. Jetzt steht das Lied in allen Kommers- und Taschenliederbüchern und hat das garstige ältere Lied von der Pinzgauer Wallfahrt verdrängt.

Ein Seitenstück dazu ist in der Schweiz (s.. Tobler Volkslieder I. S. 128) die „Lungern-Meß“. Anfang: „Bueben, wer mend wollforte go, bide bide be, eleison!“

"Die Binschgauer wollten wallfahrten gehn" in diesen Liederbüchern

u.a. in: Allgemeines Deutsches Kommersbuch (1858) — Feuerwehrliederbuch (ca. 1880) – Feuerwerker-Liederbuch (1883) — Liederbuch für die Deutschen in Österreich (1884) — Deutsch-Österreichisches Studentenliederbuch (1888) — Großes Volks-Liederbuch (ca. 1900) — Deutscher Sang (1903) — Des Rennsteigwanderers Liederbuch (1907) — Zupfgeigenhansl (1908 , ohne Noten) – – Volker (1925) —  Der Kilometerstein (1934) — Die Drehorgel (1941)