Guten Abend gut Nacht (Wiegenlied)

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Guten Abend gut Nacht (Wiegenlied)

Guten Abend, gute Nacht
mit Rosen bedacht
mit Näglein besteckt
Schlupf unter die Deck
Morgen früh, wenn Gott will
wirst du wieder geweckt

Guten Abend, gute Nacht
von Englein bewacht
die zeigen im Traum
dir Christkindleins Baum
Schlaf nun selig und süß
schau im Traum ’s Paradies

Text: Erste Strophe Clemens Brentano, Übersetzung eines seit dem Mittelalter als Liebesgruß in Liebesbriefen populären Gedichtes. Die zweite  Strophe stammt von Georg Scherer und wurde 1849 in dessen „Alte und neue Kinderlieder“ veröffentlicht.
Musik:  1) Die älteste Melodie u. a. in Weikerts Kindergärtlein (1841. Dort wird als Quelle „Der Kinder Lustfeld“ von 1827 genannt) –  2) Die bekanntere und heute noch gesungene Vertonung von Johannes Brahms, 1868.

Liederthema:
Liederzeit: vor 1808 : Zeitraum:
Schlagwort:
Geschichte dieses Liedes:

Zur Geschichte dieses Liedes:

Parodien, Versionen und Variationen:

Brahms veröffentlichte 1868 seine Bearbeitung in „Fünf Lieder“ (op. 49). Er widmete das „Wiegenlied“ einer ehemaligen Choristin seines Hamburger Frauenchors Berta Porubszy. Erste Strophe aus „Des Knaben Wunderhorn„, wo das Gedicht fälschlicherweiser als Kinderlied und nicht als Liebesbotschaft eingeordnet war.

Brentanos Übertragung aus dem Niederdeutschen ins Hochdeutsche erstmals gedruckt in „Des Knaben Wunderhorn“  Band 3, KL 68c, 1808, dort unter Kinderlieder eingeordnet. Mit Rosen (und Klee) wurden die Kinder auch in Schlesien in den Schlaf gewiegt: „Ich hab mir mein Kindel fein schlafen gelegt„.

Zweite Melodie zu "Guten Abend gut Nacht (Wiegenlied)"

Zweite Melodie zu Guten Abend gut Nacht (Wiegenlied)
Der Satz von Johannes Brahms

Anmerkungen zu "Guten Abend gut Nacht (Wiegenlied)"

Vorlage für die Übersetzung durch Brentano war „Godn Abend gode Nacht„, 1800  in Johann Friedrich Schütze: Holsteinisches Idiotikon erschienen.

Godn Abend gode Nacht,
mit Rosen bedacht,
mit Negelken besteeken,
krup ünner de Deeken,
Morgen frö wills God,
wöl wi uns wedder spreeken.

Die in den Liebesbriefen verwendete Fassung von „Guten Abend gute Nacht“:

Got geb euch eine gute nacht
von rosen ein dach
von liligen ein pet
von feyal ein deck
von muschschat ein tuer
von negellein ein rigelien dar für

Übersetzung:

Gott gebe euch eine gute Nacht
Von Rosen ein Dach
Von Lilien ein Bett
Von Veilchen eine Decke
Von Muskat eine Tür
Von Nelklein (Gewürznelke) ein Riegelein davor

Brahms veröffentlichte 1868 seine Bearbeitung in „Fünf Lieder“ (op. 49). Er widmete das „Wiegenlied“ einer ehemaligen Choristin seines Hamburger Frauenchors Berta Porubszy. Erste Strophe aus „Des Knaben Wunderhorn„, wo das Gedicht fälschlicherweiser als Kinderlied und nicht als Liebesbotschaft eingeordnet war.

Brentanos Übertragung aus dem Niederdeutschen ins Hochdeutsche erstmals gedruckt in „Des Knaben Wunderhorn“  Band 3, KL 68c, 1808, dort unter Kinderlieder eingeordnet. Mit Rosen (und Klee) wurden die Kinder auch in Schlesien in den Schlaf gewiegt: „Ich hab mir mein Kindel fein schlafen gelegt„.
Das Lied wurde in Preußen vor dem ersten Weltkrieg für den Schulunterricht in der sieben bzw achten Klasse besonders empfohlen (Zentralblatt der preußischen Regierung von 1912).

"Guten Abend gut Nacht (Wiegenlied)" in diesen Liederbüchern

u.a. in — Macht auf das Tor (1905) — Lieder für höhere Mädchenschulen (1919) – Alpenrose (1924) — Liederbuch des Thüringerwald-Vereins (1927) — Blaue Fahnen (1930) — Schlesier-Liederbuch (1936) – Wie´s klingt und singt (1936) — Der Kreis () — Liederbuch für die deutschen Flüchtlinge in Dänemark (1945) — Liederbuch der VGB BremerhavenWir singen (Grossdruck)Das große Buch vom deutschen Volkslied (1969)