„Spinn, spinn, meine liebe Tochter
Ich kauf dir´n paar Schuh.“
„Ja, ja, meine liebe Mutter
auch Schnallen dazu;
Ich kann ja nicht spinnen
es schmerzt mich mein Finger
und tut und tut und tut mir so weh.“
„Spinn, spinn, meine liebe Tochter,
Ich kauf dir n Paar Strümpf.“
„Ja, ja, meine liebe Mutter,
Schön Zwickeln darin;
Ich kann ja nicht spinnen
es schmerzt mich mein Finger,
und tut und tut und tut mir so weh.“
„Spinn, spinn, meine liebe Tochter,
Ich kauf dir ein Kleid.“
„Ja, ja, meine liebe Mutter,
nicht zu lang und nicht zu weit;
Ich kann ja nicht spinnen
es schmerzt mich mein Finger,
und tut und tut und tut mir so weh.“
„Spinn, spinn, meine liebe Tochter,
Ich kauf dir einen Mann.“
„Ja, ja, meine liebe Mutter,
dann streng ich mich an;
Ich kann ja schon spinnen
es schmerzt mich kein Finger,
und tut und tut und tut nicht mehr weh.“
Text und Musik: Verfasser unbekannt
in Deutscher Liederhort (1856, Nr. 55) und Liederhort II (1893, Nr. 838a)
Bergisches Land und Umgebung von Kleve (1836) , etwas anders auch in Lothringen und Böhmen (von 1825)