Ich ging durch einen grasgrünen Wald

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Ich ging durch einen grasgrünen Wald

Ich ging durch einen grasgrünen Wald
Da hört ich die Vögelein singen,
Sie sangen so jung, sie sangen so alt,
Die kleinen Vögelein in dem Wald,
Die hört ich so gerne wohl singen.

Stimm an, stimm an, Frau Nachtigall,
Sing mir von meinem Feinsliebchen!
Sing mir es so hübsch, sing mir es so fein:
Heut Abend, da will ich bei ihr sein,
Sie halten in meinen Armen.

Der Tag verging, die Nacht brach an,
Der Knabe kam gegangen,
Er klopfte so leise mit seinem Ring:
„Mach auf, mach auf, herzliebstes Kind!
Ich habe schon lange gestanden.“

„So lang gestanden, das hast du nicht,
Ich habe ja noch nicht geschlafen;
Hab immer gedacht in meinem Sinn:
Wo ist mein allerliebst Schätzchen hin?
Wo bist du so lange geblieben?“

„Wo ich so lange geblieben bin,
Das kann ich dir, Schätzchen, wohl sagen:
Wohl bei dem Bier, wohl bei dem Wein,
Allwo die schönen Mädchen sein;
Da bin ich auch jederzeit gerne.“

Ihr Jungfern nehmt euch wohl in acht
Und traut keinem Junggesellen!
Sie versprechen euch viel und haltens nicht
Sie führen euch alle nur hinter das Licht
Und tun sich nur immer verstellen.

Text und Musik: Verfasser unbekannt
Deutscher Liederhort (1856, Nr. 97 „Waldvögelein“) –

Aus dem Hessen – Darmstädtischen um 1806 ( Hessen – Darmstadt ), Alsbach , Babenhausen , Knoden , Hergershausen . – Bekannter wurde die Fassung Ich geh durch einen grasgrünen Wald , vergleiche „Ich ging mit Lust durch einen Wald“ (von 1574)

Liederthema:
Liederzeit: vor 1806 : Zeitraum: ,
Schlagwort:
Orte: , ,
Geschichte dieses Liedes:

Zur Geschichte dieses Liedes:

Parodien, Versionen und Variationen:

Abweichungen im Text

Ludwig Erk schreibt im Liederhort (1856, Nr. 97): In einem niederrheinischen Liederbuche der K. Blbl. zu Berlin (MsGerm 40 716) auf dessen Deckel die Jahreszahl 1574 zu lesen, findet sich unter Nr 3 folgendes Lied:

Ich ging mit Lust durch einen Wald
ich hört drei Vögelein singen
die Droschel und die Nachtigall
sie sungen all geleiche wohl
wie gern hört ich sie singen —

Und wie ich vor den grünen Wald kam
da hört ich der Vögel keine
dar fand ich nicht mehr
als ein brauns Mädlein fein …

Varianten im Text:

  • 2, 2 Frau Nachtigall.
  • 3,3 klopft leise an den Ring d. h. hier: an den Torring, zum Aufmachen der Tür dienend.
  • 5, 4 bei einem zarten Jungfräulein.
  • 5, 5 Bald Hätt ich dich Schätzchen vergessen (Wunderhorn und Pröhle)
  • 6, 3 Sie versprechen auch viel und halten kein Teil, sie führen euch am Narrenseil, so machens die Schelme alle (Pröhle).
  • 6, 5 Sie suchen euch hinter dem närrischen Spiel (Erk).

"Ich ging durch einen grasgrünen Wald" in diesen Liederbüchern

u.a. in: Deutscher Liederhort (1856, Nr. 97) — Deutscher Sang (1903) — Zupfgeigenhansl (1908) — Deutsches Lautenlied (1914) — Hamburger Jugendlieder (1922) — Frauen-Volksliederbuch (1981)

Erk, Liederhort Nr. 97; vorher Erk II, 1, 26: aus dem Hessen-Darmstädtischen. Ebenso im Nassauerland 1885. Aus Franken bei Scherer, Jungbrunnen 115, bis auf einige Worte gleich. — Wenig abweichend: Ich ging mit Lust durch einen grünen Wald: Wunderhorn III, 1806, S. 83. Danach Simrock 282. — Ähnliche Texte: Pröhle S. 69 : Der leichtfertige Liebhaber „Ich ging spazieren durch den Hain“. — Ditfurth II, S. 11 (Offenherzigkeit). — A. Wolf. Egerland 56 — . Zurmühlen S. 106 —  Kretzschmer II, 212, überarbeitet. — Die Überschrift bei Erk: Waldvöglein, bei Scherer: Erfahrung