Es zogen drei Sänger wohl über den Rhein (1924)

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Es zogen drei Sänger wohl über den Rhein (1924)

Es zogen drei Sänger wohl über den Rhein
sie sangen mach lustiges Liedelein
sie sangen aus dreierlei Stimmen
daß die Täler, daß die Berge erklingen

Das hörte des Kaisers Töchterlein
in ihrem stillen Schlafkämmerlein
mit den Sängern, da möchte ich wohl reisen
denn das Singen, denn das Singen ist meine Freude

Und sie kamen an einen grasgrünen Wald
da standen die Rosse stille gar bald
Hier im Walde, da wollen wir bleiben
denn die Rosse und wir alle sein´s müde

Und er breitete seinen Mantel aus
und sie setzten sich beide obenauf
Und er schaute Feinsliebchen ins Angesicht
Feinsliebchen was bist du so traurig

Was sollte ich denn nicht traurig sein
ich bin ja des Kaisers Töchterlein
und hätte ich meines Vaters Rat befolgt
eine Kaiserkron´, die wär mir geworden

Text: Diese Fassung von „Es ritt ein Reiter wohl durch das Riedanonym aus Ostpreußen – und
Musik: bei Nikolai 1778 –

Liederthema:
Liederzeit: vor 1778 : Zeitraum:
Schlagwort:
Orte: ,
Geschichte dieses Liedes:

Zur Geschichte dieses Liedes:

Parodien, Versionen und Variationen:

Deutschsprachige Lieder vom Ulinger oder „Blaubart“ gibt es etwa seit dem 16. Jahrhundert. Wir erfahren aus diesen Liedern von einem Ritter, der mit seinem Gesange eine junge Frau anlockt, die dann von ihm getötet werden soll. Bereits elf Frauen hatte er betört und ermordet, aber die zwölfte kann sich wehren.  In anderen Varianten wird auch sie getötet, aber der Mord durch ihren Bruder gerächt. Auch in Kinderspielen finden sich noch Spuren dieser schrecklichen Geschichte.

Die älteste Fassung von einem unbekannten Dichter  stammt von einem Fliegenden Blatt : “Ein hübsch Lied  vom dem Ulinger” –  gedruckt zu Nürnberg durch Friderich Gutknecht , zwischen 1554 und 1580 –

Zu dem Lied gibt es vier Melodien , die erste Melodie aus Hessen-Darmstadt ( abgedruckt in Deutscher Liederhort , 1856) — die zweite Melodie aus Lothringen , um 1928 aufgezeichnet, die dritte Melodie aus Oberhessen , die vierte Melodie um 1812 aus der Gegend von Breslau .

Später meist unter dem Titel “Es ritt ein Reiter wohl durch das Ried ist der Stoff ist in zahlreichen Fassungen überliefert.  Es handelt von einer Gewalttat an einem jungen Mädchen, die durch ihren Bruder gerächt wird, Diese ging mehr oder freiwillig mit ihrem Mörder, einem Reiter, der sie durch ein Lied verführt. Siehe auch den Wikipedia-Artikel über Mädchenmörder im Volkslied

"Es zogen drei Sänger wohl über den Rhein (1924)" in diesen Liederbüchern

in Alpenrose (1924) — Volker (1925) — Weltkriegs-Liedersammlung (1926) – St. Georg Liederbuch deutscher Jugend (1935)