Es marschierten drei Regimenter wohl über den Rhein

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Es marschierten drei Regimenter wohl über den Rhein
ein Regiment zu Fuß, ein Regiment zu Pferd
und auch ein Regiment Dragoner

Bei einer Frau Wirtin da kehrten sie ein
die hatt‘ ein schwarzbrauns Mägdlein
die schlief wohl ganz alleine.

Und als das schwarzbraun Mädel vom Schlaf erwacht,
Vom Schlaf erwacht und sich bedacht
da fing sie an zu weinen

„Ach schönste Madmoiselle, warum weinet sie so sehr?“
„Ein junger Offizier von eurer Compagnie
Hat mir die Ehr genommen!“

Der Hauptmann das war gar ein zorniger Mann,
Die Trommel ließ er rühr’n, die Trommel ließ er rühr’n
Den Feldmarsch ließ er schlagen

Er ließ sie aufmarschieren zu Zweien und zu Drein
zu Dreien und zu Vieren, zu Vieren und Zwein
daß sie ihn sollt erkennen.

„Ach schönste Madmoiselle, ach kennt sie ihn nicht?“
„Da vorn tut er reiten, der Dritte in dem Ritt
Der jetzt die Fahne tut schwenken.“

Der Hauptmann der war gar ein zorniger Mann
einen Galgen ließ er baun, gar weit zu schaun
den Fähnrich dran zu hängen

„Ach liebe Kameraden, um was ich euch noch bitt:
So jemand nach mir fragt, daß ihr ihm sagt
ich wär mit Ehr’n erschossen.“

Des andern Morgens früh kam Fähnrichs seine Frau:
„Ach Gott, wo ist mein Mann? Ach Gott, wo ist mein Mann?
Wo mag er sein geblieben?“

„Ach schönste beste Frau, euer Mann der ist nun tot!
Da draußen vor dem Tor, da draußen vor dem Tor
hab’n ihn zwei Spanier erschossen.“

So geht es in der Welt, wenn man verheirat´ ist
so geht es in der Welt, so geht es in der Welt
muß eins das andre lassen

Um 1700 entstanden  , in späteren Versionen wird der Fähndrich von Franzosen bei Sedan (1871) erschossen

 weitere Versionen dieses Liedes

Zur Geschichte dieses Liedes:

Parodien, Versionen und Variationen:

Das Lied von den drei Regimentern, die bei einer Wirtin einkehrten, wobei einer der Soldaten die Tochter bzw. junge Dienstmagd „entehrt“ und gehängt wird. Als seine Ehefrau kommt und nach ihm fragt ist er bereits am Galgen gestorben.

Das Lied steht schon in „Des Knaben Wunderhorn“ zu Beginn des 19. Jahrhunderts, ist aber vermutlich bereits um 1700 gesungen worden. Es zogen drei Regimenter über den Rhein. „Es marschierten drei Regimenter übers Feld ohn Beschwerd / Drei Regimenter zu Fuß und drei zu Pferd / Bei einer Frau Wirtin da kehrten sie ein / Ein schwarzbraunes Madchen schlief ganz allein“

Anmerkungen zu "Es marschierten drei Regimenter wohl über den Rhein"

in: Des Knaben Wunderhorn (1806-1808, 12 Strophen) — Halle der Völker (1837) — Die deutschen Volkslieder mit ihren Singweisen ( Erk u. Irmer , 1838-41, 5. Der Hauptmann der war ein so zärtlicher Mann er ließ die Trommel rühren und auch den Feldmarsch schlagen 6 Er ließ sie marschieren von zweien bis zu drei von dreien bis zu vier n bis an den hellen Morgen 7 Des Morgens da kam dem Fähndrich seine Frau Ach Gott wo ist mein Mann Wo ist er denn geblieben 8 Da draußen vor dem Thor haben ihn drei Dragoner erschossen ) — Deutsche Volkslieder ( Kretzschmer , 1840: „Es zogen drei Grafen wohl über den Rhein“) — Sammlung deutscher Volkslieder (1841 , Walther ) — Schlesische Volkslieder (1842) — Die deutschen Volkslieder ( Simrock , 1851) — Weltliche und geistliche Volkslieder (1851) — Fränkische Volkslieder (1855) — Deutsche Volkslieder (1865 , Mittler ) — Weltkriegs-Liedersammlung (1926 , mit Sedan) — eine kürzere Fassung auch in Verklingende Weisen – Volkslieder aus Lothringen Band II (1928) —