Liedergeschichte: Der bestrafte Fähnrich

Zur Geschichte von "Der bestrafte Fähnrich": Parodien, Versionen und Variationen.

Das Lied vom dem Fähnrich, der mit drei Regimentern „über den Rhein“ ritt. Sie kehrten „bei einer Wirtin“ ein, wobei einer der Soldaten die Tochter bzw. junge Dienstmagd „entehrt“ und gehängt wird. Als seine Ehefrau kommt und nach ihm fragt ist er bereits am Galgen gestorben.

Das Lied steht schon in „Des Knaben Wunderhorn“ zu Beginn des 19. Jahrhunderts, ist aber vermutlich – in etwas anderer Form – bereits um 1700 gesungen worden: Es geht auf ein bei den Hessen-Kasselschen Truppen im Jahr 1688 in den Niederlanden entstandenes Soldatenlied zurück.

„Nach dem Dreißigjährigen Kriege bot Deutschland das Bild traurigster Leere auf allen geistigen Gebieten Das volkstümliche Soldatenlied trieb während vieler Jahrzehnte nur die kümmerlichsten Blüten. Immerhin ist eines dieser Lieder nicht ohne Interesse, weil es sich bis auf den heutigen Tag großer Beliebtheit im Heere erfreut. „Es marschierten drei Regimenter wohl über den Rhein…. Rundreim: Und ein Regiment zu Pferd und ein Regiment zu Fuß und ein Regiment Dragoner “ (Aufsatz Kriegspoesie und Soldatenlied, von Baron v. Ardenne, Generalleutnant, Militär-Wochenblatt, Beihefte, 1912, S. 336ff)

Noten dieses Liedes
Marschiert ihr Regiment Nun in das Feld In aller Welt viel Krieg ist heuer zu finden Bei der Frau Wirtin Nachts Sie kehrten ein Wollen… ...

Noten dieses Liedes
Es marschierten drei Regimenter wohl über den Rhein ein Regiment zu Fuß, ein Regiment zu Pferd und auch ein Regiment Dragoner Bei einer Frau Wirtin da kehrten sie ein die hatt‘ ein schwarzbrauns… ...

in: Des Knaben Wunderhorn (1806-1808, 12 Strophen) — Halle der Völker (1837) — Die deutschen Volkslieder mit ihren Singweisen ( Erk u. Irmer , 1838-41, 5. Der Hauptmann der war ein so zärtlicher Mann er ließ die Trommel rühren und auch den Feldmarsch schlagen 6...

Noten dieses Liedes
Es zogen drei Burschen wohl über den Rhein bei einer Frau Wirtin, da kehrten sie ein. „Frau Wirtin, hat Sie gut Bier und Wein? Wo… ...

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Es zogen drei Burschen wohl über den Rhein, bei einer Frau Wirtin, da kehrten sie ein. „Frau Wirtin, hat Sie gut Bier und Wein? Wo… ...

Ballade von Ludwig Uhland (1809). Die Melodie ist eine zu Lessings Jugendzeit schon bekannte Volksweise zum Besenbinderlied „Wenn ich kein Geld zum Trinken hab …“ oder „Ich hab mein Weizen an Berg gesät hat mir der böhmische Wind verweh“ (s. Liederhort II S 746). Uhlands...

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Es zog ein Regiment Vom Ungarland herauf Ein Regiment zu Fuß, Ein Regiment zu Pferd, Ein Batallion Deutschmeister Bei einer Frau Wirtin, Da kehrten sie… ...

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Fridericus Rex, unser König und Herr Der rief seine Soldaten allesamt ins Gewehr Zweihundert Batallions und an die tausend Schwadronen Und jeder Grenader kriegt sechzig… ...

Gedicht von Georg Wilhelm Heinrich Häring genannt Willibald Alexis. Zuerst in seinem Roman „Cabarus“ (Berlin, 1832) Mit der Volksmelodie (a) schon in Kretzschmer’s Volkslieder I Nr. 203, 1838. In neueren Soldatenliederbüchern sind mit Recht die letzten drei Strophen weggelassen (so in den Anmerkungen Böhmes in...

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Es marschierten drei Regimenter übers Feld ohn Beschwerd Drei Regimenter zu Fuß und drei zu Pferd Bei einer Frau Wirtin da kehrten sie ein Ein… ...

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Das Volkslied „Es marschierten drei Regimenter wohl über den Rhein“ ist ein bei den Hessen-Kasselschen Truppen im Jahr 1688 in den Niederlanden entstandenes Soldatenlied, das… ...

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Es zogen drei Regimenter wohl über den Rhein Es zogen drei Regimenter wohl über den Rhein ein Regiment zu Fuß, ein Regiment zu Pferd und ein Regiment… ...

Noten dieses Liedes
Es zog ein Regiment Vom Ungarland herauf Ein Regiment zu Fuß, Ein Regiment zu Pferd, Ein Batallion Deutschmeister Bei einer Frau Wirtin, Da kehrten sie… ...

Anmerkungen zu "Es ritten drei Seidenweber zum Tor hinaus (1928)"

Erk-Böhme schreiben zu diesem Lied: „Erst am Ende der zwanziger Jahre (1820) wurde unser Lied, wie ältere Herren sich zu erinnern wissen, in Kurhessen und Oberhessen viel gesungen, die Mainzer und Darmstädter wußten noch nichts davon, und auch zu Gießen in Studentenkreisen ists vor Anfang der dreißiger Jahre noch nicht gesungen worden.

Aus dieser Zeit (1823) gibt es ein fliegendes Blatt mit dem Liede, das Prof Dr Hoffmann vom Fallersleben besaß. Von da ab bis 1840 war das Lied sehr im Schwange. W. Walter hat es als Handwerksbursche in 3 Lesarten aufgezeichnet und 1841 drucken lassen. Erk gibts aus dem Clevischen 1838, Kretschmer aus Pommern 1840, Hoffmann aus Schlesien 1842, Müllenhoff aus Holstein 1845.

Gegenwärtig ist zwar das Lied in ganz Deutschland noch gekannt, wird aber selten gesungen, in Soldatenkreisen gar nicht, aus begreiflichen Gründen“.

Dem widerspricht der Aufsatz: Kriegspoesie und Soldatenlied, von Baron v. Ardenne, Generalleutnant, Militär-Wochenblatt, Beihefte, 1912, S. 336ff: “ ….weil es sich bis auf den heutigen Tag großer Beliebtheit im Heere erfreut. Rundreim: Und ein Regiment zu Pferd und ein Regiment zu Fuß und ein Regiment Dragoner „.

Böhme weiter: „Die schöne Melodie im strammen Militärschritt, ist der Vergessenheit dadurch entzogen, daß Alexis W. H. Häring sein patriotisches Lied Fridericus Rex unser König und Herr auf diese Singweise um 1830 gedichtet hat.“

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