Strömt herbei, ihr Völkerscharen
zu des deutschen Rheines Strand;
wollt ihr echte Lust erfahren
o so reichet mir die Hand.
Nur am Rheine will ich leben
nur am Rhein geboren sein,
wo die Berge tragen Reben
und die Reben gold´nen Wein!
Mögen tausend schöne Frauen
locken auch mit ihrer Pracht,
wo Italiens schöne Auen
wo in Düften schwelgt die Nacht:
Nur am Rheine will ich lieben
denn in jedes Auges Schein,
steht es feurig dort geschrieben:
nur am Rheine darfst du frein!
Mag der Franzmann eifrig loben
seines Weines Allgewalt,
mag er voll Begeist’rung toben
wenn der Kork der Flaschen knallt;
nur am Rheine will ich trinken
einen echten deutschen Trank,
und solang die Becher blinken
töne laut ihm Lob und Dank!
Und wenn ich geliebt in Wonne
Und gelebt in Herrlichkeit,
Und geleeret manche Tonne,
Geh‘ ich ein zur Seligkeit.
Nur am Rheine will ich sterben,
Nur am Rhein begraben sein,
Und des letzten Glases Scherben,
werf‘ ich in den Rhein hinein.
Text: Otto Inkermann 1848 (1823-1862) (Pseudonym: E. O. Sternau )
Musik: Peter Johann Peters , 1867 (1820-1870)
Erst im Jahre 1867, fünf Jahre nach dem Tode des Dichters, improvisierte Johann Peters , der damalige Kapellmeister des Kölner Stadttheaters, während eines Festes im Gürzenich die später so volkstümlich gewordene Melodie, mit der das Lied 1868 im Druck erschien und seitdem Aufnahme in zahllose Liederbücher fand. Für die starke Volkstümlichkeit auch dieses Liedes sprechen die Veränderungen, die der Text auf seiner Wanderung von Mund zu Mund erfahren hat.
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