Wohlan, wer Recht und Wahrheit achtet
zu unsrer Fahne steh allzuhauf!
Wenn auch die Lüg uns noch umnachtet
bald steigt der Morgen hell herauf!
Ein schwerer Kampf ist´s den wir wagen
zahllos ist unsrer Feinde Schar
Doch ob wie Flammen die Gefahr
mög über uns zusammenschlagen
nicht fürchten wir den Feind
stehn wir im Kampf vereint!
Nicht zählen wir den Feind,
nicht die Gefahren all!
Marsch, marsch, marsch, marsch
Der kühnen Bahn nun folgen wir,
die uns geführt Lasalle!
Der Feind, den wir am tiefsten hassen
der uns umlagert schwarz und dicht
das ist der Unverstand der Massen
den nur des Geistes Schwert durchbricht
Ist erst dies Bollwerk überstiegen
wer will uns dann noch widerstehn
dann werden bald auf allen Höhn
der wahren Freiheit Banner fliegen
Nicht zählen wir den Feind,
nicht die Gefahren all!
Marsch, marsch, marsch, marsch
Der kühnen Bahn nun folgen wir,
die uns geführt Lasalle!
Das freie Wahlrecht ist das Zeichen
in dem wir siegen, nun wohlan!
Nicht predigen wir Haß den Reichen
nur gleiches Recht für jedermann
Die Lieb´ soll uns zusammenketten
wir strecken aus die Bruderhand
aus geist´ger Schmach das Vaterland
das Volk vom Elend zu erretten
Nicht zählen wir den Feind,
nicht die Gefahren all!
Marsch, marsch, marsch, marsch
Der kühnen Bahn nun folgen wir,
die uns geführt Lasalle!
Von uns wird einst die Nachwelt zeugen
schon blickt auf uns die Gegenwart Frisch auf, beginnen wir den Reigen
ist auch der Boden rauh und hart
Schließt die Phalanx in dichten Reihen!
Je höher uns umrauscht die Flut
je mehr mit der Begeisterung Glut
dem heiligen Kampfe uns zu weihen
nicht fürchten wir den Feind
stehn wir im Kampf vereint!
Nicht zählen wir den Feind,
nicht die Gefahren all!
Marsch, marsch, marsch, marsch
Der kühnen Bahn nun folgen wir,
die uns geführt Lasalle!
Auf denn, Gesinnungskameraden
bekräftigt heut aufs neu den Bund
daß nicht die grünen Saaten
gehn vor dem Erntefest zugrund
Ist auch der Säemann gefallen
in guten Boden fiel die Saat
uns aber bleibt die kühne Tat
heil aber bleibt die Tat
heilges Vermächtnis sei sie allen
nicht fürchten wir den Feind
stehn wir im Kampf vereint!
Nicht zählen wir den Feind,
nicht die Gefahren all!
Marsch, marsch, marsch, marsch
Der kühnen Bahn nun folgen wir,
die uns geführt Lasalle!
Text: Jakob Audorf – 1864 für den Allgemeinen Deutschen Arbeiterverein (ADAV) – geschrieben für die Totenfeier Ferdinand Lassalles (gestorben am 31. August 1864).
Musik: auf die Marseillaise (Claude Joseph Rouget de Lisle, 26. April 1792)
Anderes Ende des Refrains:
„Marsch, Marsch, Marsch, Marsch
und wär´s zum Tod
denn uns´re Fahn´ ist rot“
Anmerkungen zu "Wohlan wer Recht und Wahrheit achtet"
In der Version mit „…die uns geführt Lasalle“ wurde das Lied sehr bekannt, steht z.B. so auch in „Der freie Turner“ (1913). Im Arbeiter-Liederbuch (o. J.) heißt die erste Zeile „Wohlan wer Recht und Freiheit achtet“ , im Refrain heißt es dort und in „Unter dem Freiheitsbanner“ (1910):
„Marsch, Marsch, Marsch, Marsch
und wär´s zum Tod
denn uns´re Fahn´ ist rot“ –
Ansonsten wurden die letzten drei Zeilen des Refrains „Nicht zählen wir den Feind, nicht die Gefahren all“….nicht selten umgesungen und in verschiedenen Liederbücher so abgedruckt:
Marsch, marsch, marsch, marsch
und sei´s durch Qual und Not
für Freiheit, Recht und Brot!
So konnte Max Kegel in “ Sozialdemokratisches Liederbuch “ von 1898 anmerken „Der Dichter hat sich wiederholt beschwert, daß in verschiedenen Liederbüchern der Text geändert worden ist. Wir geben das Lied in seinem ursprünglichen Wortlaut.“
In der Sammlung Inge Lammel als C109 als „Die deutsche Marseillaise“ eingesandt und vorweg „Zum Gedenken an Ferdinand Lasalle, dem in der Revolution 1848 von der Polizei die rechte Hand mit dem Säbel abgeschlagen worden ist.“ Einsender Erich Ehrhardt, Freital I, 1955 mit dem Schluß „und wär´s zum Tod / denn uns´re Fahn´ ist rot“
"Wohlan wer Recht und Wahrheit achtet" in diesen Liederbüchern
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