Liederlexikon: Georg Herwegh
Jahrgang 1810-1819 | 1817Georg Herwegh wurde am 31. Mai 1817 in Stuttgart geboren und starb am 7. April 1875 in Baden-Baden. Neben Hoffmann von Fallersleben, Freiligrath und Heinrich Heine gehört er zu den populärsten Dichtern des Vormärz und der deutschen Revolution von 1848/49. Anders als viele seiner Zeitgenossen blieb er sich bis zum Tode treu – noch kurz vor seinem Tode dichtete er über das Großdeutsche Reich von 1871: „Germania mir graut vor dir!“ Wie recht er damit hatte, zeigte sich spätestens 1914 und 1933. Zu seinen bekanntesten Liedern gehört das „Bet und Arbeit ruft die Welt“ mit der heute noch immer wieder zitierten Zeile: „alle Räder stehen still, wenn dein starker Arm es will“
- Achtzehnhundertvierzigundacht
Achtzehnhundert vierzig und acht, Als im Lenze das Eis gekracht, Tage des Februar, Tage des Märzen, Waren es nicht Proletarierherzen, Die voll Hoffnung zuerst erwacht Achtzehnhundert vierzig und acht? Achtzehnhundert vierzig und acht, Als du dich lange genug bedacht, Mutter Germania, glücklich verpreußte, Waren es nicht Proletarierfäuste, Die sich ans Werk der Befreiung gemacht Achtzehnhundert ... Weiterlesen ... - Bet und Arbeit ruft die Welt
Bet und arbeit! ruft die Welt Bete kurz! denn Zeit ist Geld An die Türe pocht die Not – Bete kurz! denn Zeit ist Brot Und du ackerst, und du säst, Und du nietest, und du nähst, Und du hämmerst, und du spinnst – Sag, o Volk, was du gewinnst! Wirkst am Webstuhl Tag und ... Weiterlesen ... - Deutschland auf weichem Pfühle
Deutschland – auf weichem Pfühle mach dir den Kopf nicht schwer! Im irdischen Gewühle schlafe, was willst du mehr? Laß jede Freiheit dir rauben, setze dich nicht zur Wehr, du behältst ja den christlichen Glauben: Schlafe, was willst du mehr? Und ob man dir alles verböte, doch gräme dich nicht zu sehr, du hast ja ... Weiterlesen ... - Die bange Nacht ist nun herum (Reiterlied)
Die bange Nacht ist nun herum wir reiten still, wir reiten stumm, und reiten ins Verderben! Wie weht so scharf der Morgenwind! Frau Wirtin, noch ein Glas geschwind vor´m Sterben! Du junges Gras, was stehst du grün musst bald wie lauter Röslein blühn, mein Blut ja soll dich färben. Den ersten Schluck, ans Schwert die ... Weiterlesen ... - Die ihr voll Mut zu schleudern euch nicht scheutet
Die ihr voll Mut zu schleudern euch nicht scheutet Ein blitzend Wort in unsers Lebens Schwüle, O Glück, wenn ihr euch auf dem Sterbepfühle Vom Neid zerstückter Kränze noch erfreutet Wie haben Ruhm in Scheffeln sich erbeutet, Die ruhig trabten ihren Weg zur Mühle Und immer hübsch die trunkensten Gefühle Gleich tauben Blüten aus dem ... Weiterlesen ... - Es ist ein Berg (Gutenberg)
Nachfolgende Inschrift, die am Denkmal im Hofe des Guttenberg Hauses in Mainz zu lesen ist, schildert begeisternd und vortrefflich Gutenbergs hochwichtige Erfindung der Buchdruckerkunst: Was einst Pallas Athene dem griechischen Forscher verhüllte Fand der denkende Fleiss deines Gebornen o Mainz Völker sprechen zu Völkern, sie... - Frisch auf mein Volk mit Trommelschlag
Frisch auf mein Volk mit Trommelschlag im Zorneswetterschein! O wag es doch nur einen Tag nur einen frei zu sein! Und ob der Sieg vor Sternenlicht dem Feinde noch gehört Nur einen Tag! Es rechnet nicht ein Herz, das sich empört O wart in deiner tiefen Not Auf keinen Ehebund Wer liebt, der gehet in ... Weiterlesen ... - Germania mir graut vor dir
Germania, der Sieg ist dein! Die Fahnen wehn, die Glocken klingen, Elsaß ist dein und Lotharingen Du sprichst: »Jetzt muß der Bau gelingen Bald holen wir den letzten Stein Gestützt auf deines Schwertes Knauf Lobst du in frommen Telegrammen Den Herrn, von dem die Herren stammen Und aus Zerstörung, Tod und Flammen Steigt heiß dein ... Weiterlesen ...
Georg Herwegh im Archiv: