Wenn ich an den letzten Abend gedenk
als ich Abschied von dir nahm
Ach, der Mond, der schien so hell
ich mußt scheiden von dir
doch mein Herz bleibt stets bei dir
Nun ade, ade, ade
Nun ade, ade, ade
Feinsliebchen lebe wohl
Meine Mutter hat gesagt
ich sollt´ eine Reiche nehmen
die da hat viel Silber und Gold
ei viel lieber wollt ich
in der Armut leben mit dir
als ich dich verlassen sollt
Nun ade, ade, ade
Nun ade, ade, ade
Feinsliebchen lebe wohl
Großer Reichtum bringt uns keine Ehr´
große Armut keine Schand´
ei, so wollt ich, daß ich
tausend Taler reicher wär
und hätt dich an meiner Hand
Nun ade, ade, ade
Nun ade, ade, ade
Feinsliebchen lebe wohl
Ich gedenke noch einmal reich zu werd´n
aber nicht an Geld und Gut
wollte Gott mir nur schenken
das ewige Leb´n
ei, so bin ich reich genug
Nun ade, ade, ade
Nun ade, ade, ade
Feinsliebchen lebe wohl
Das ewige Leb´n, viel Glück und Seg´n
wünsch ich dir viel tausendmal
und du bist mein Schatz
und du bleibst mein Schatz
bis in das kühle Grab
Nun ade, ade, ade
Nun ade, ade, ade
Feinsliebchen lebe wohl
Vielfach mündlich überliefert von der Bergstraße und vom Rhein, aus Schlesien, Franken, Thüringen und dem Odenwald – auf die gleiche Melodie wird Tränen hab ich viele viele vergossen gesungen.
Preis der deutschen Schallplattenkritik: Von der Liebe und ihren Bedingungen im Alltag. Liebeslieder aus sechs Jahrhunderten, wunderschön aufgemacht: Mit 40-seitigem, reich bebildertem Booklet mit historischen „Liebesgaben“ – als Gast: Cynthia Nickschas. Urvertraut und doch unerhört neu: ein kleines Meisterstück! (Westdeutsche Allgemeine Zeitung) Hörproben und Bestellmöglichkeit
Anmerkungen zu "Wenn ich an den letzten Abend gedenk"
Wie der Text aus dem alten, schon 1759 vorhandenen Liebe „Mein Schatz was hab ich… “ entstand, wird man ersehen. — Die 3. und 4. Strophe werden nicht überall gesungen. — Der Refrain ist neu und offenbar aus dem Liede: Warum bist du denn so traurig“ … herübergenommen. In den älteren Lesarten findet man die Melodie noch ohne Refrain und bloß 3 Strophen Text so z. B. bei Erk I. 1, 19 (1837. Bergisch). — Silcher X, Nr. 9 (1842) — Fink, Hausschatz.
Dagegen mit Refrain bei Erk I, 2, 50 (1838 von der Bergstraße). Hoffmann, Schlesische Volkslieder 176. — Ditfurth fränk. VL.. 2, 78. — Meier 104. — Vergl. Texte bei Simrock Nr. 167. — Mittler 935 — Jungbrunnen 81 — Tobler II. S. 255. — Mündel Nr. 92. — K. Becker, Rheinisches Ldb. 72. — Nach Erk’s Ansicht ist auch die Melodie neu und zuerst um 1826 bekannt, —
"Wenn ich an den letzten Abend gedenk" in diesen Liederbüchern
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