Tausend Taler tausendmal ausgegeben …

Heinrich Beta (in: Geld und Geist Versuch einer Sichtung und Erlösung der arbeitenden Volks-Kraft (1845, S.122))

Wir haben ja Werte, d. h. Geld genug! Wollen wir die Pferde im Stalle lassen, weil sie könnten nass werden? Man mache sich einmal den Unterschied ruhender, vergrabener und bewegter zirkulierender Werte oder Gelder klar. Ein Haus, ein Stück Land, ein Taler in der Truhe des Reichen verschlossen, bleibt ein Haus, ein Stück Land, ein Taler. Geht aber z B der Taler täglich durch hundert Hände, so stellt er jedesmal den Wert von einem Taler dar, also täglich 100 und jährlich 36.500 Taler.

Tausend Taler tausendmal ausgegeben und eingenommen sind für Volk und Verkehr eine Million. Hierin liegt zugleich das Geheimnis des gesunden sittlichen Wertes vom Gelde. Die Produktivität des Geldes durch Zinsen in unserer jetzigen Form ist nur eine legitime Form des Wuchers, die allem Rechte Hohn spricht. Wer 100 Taler geborgt hat, muss dem Kapitalisten in 20 Jahren die 100 Taler als Zins zurückgezahlt haben, und dann ist er ihm immer noch 100 Taler schuldig.

Der Kerl mit seinen 100 Talern hat während der Zeit nichts getan und nur aus der Arbeit des Andern durch die Macht seines Geldes 100 Taler gezogen. Ist das Leistung und Gegenleistung? War er’s denn, der mit seinen 100 Talern arbeitete? Nein er ließ Andere arbeiten, sah müßig zu und ließ sich die Süßigkeiten des Schweißes Anderer für sich abschöpfen. Ist darin Recht, Vernunft und Billigkeit?  Selbst das gewöhnliche Verborgen ist Wucher. Das hier beiläufig.

Der höchste produktive Wert des Geldes entsteht durch die möglichst leichte und schnelle Zirkulation oder die Ausgleichung zwischen Arbeit und Lohn. [ … ] Auf das Frische und Freie des Umlaufs kommt’s an:

Taler Taler Du musst wandern
Von dem Einen zu dem Andern

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