Treue Liebe bis zum Grabe

Treue Liebe bis zum Grabe
Schwör ich dir mit Herz und Hand;
Was ich bin und was ich habe,
Dank ich Dir mein Vaterland!

Nicht in Worten nur und Liedern
Ist mein Herz zum Dank bereit,
Mit der Tat will ich’s erwidern
Dir in Not, in Kampf und Streit.

In der Freude wie im Leide
Ruf ich’s Freund und Feinden zu:
Ewig sind vereint wir beide,
Und mein Trost, mein Glück bist Du.

Treue Liebe bis zum Grabe
Schwör ich dir mit Herz und Hand;
Was ich bin und was ich habe,
Dank ich dir, mein Vaterland!

Text: Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1839)
Musik: a) auf die Melodie von Wie mir deine Freuden winken (Bernhard Josef Klein, 1817) – b) auch auf die Melodie von „Gott erhalte Franz den Kaiser“ (1797) bzw. „Deutschland Deutschland über alles

Zur Geschichte dieses Liedes: , ,

Parodien, Versionen und Variationen:

Josef Haydns Melodie, auf die Hoffmann von Fallersleben 1841 auf Helgoland sein „Deutschland über alles“ dichtete, ist in den ersten Takten identisch mit der Melodie des kroatischen Volksliedes “Stal se jesam rano jutro malo pred zoru” (“Bin früh morgens kurz vor der Morgendämmerung aufgestanden”)

Stal se jesam rano jutro (Deutsche Nationalhymne)

Dieses Lied wurde in der Gegend um Sveti Ivan Zelina, Međimurje und im österreichischen Burgenland, wo schon jahrhundertelang eine starke kroatische Minderheit lebt, gesungen. Joseph Haydn kannte die Region und ihre Lieder gut.  Zu dem ersten vier Takten der kroatischen Melodie fügte er eine Modulation hinzu und eine Variation am Ende,  fertig war „seine“ Komposition.

Deutschland Deutschland über alles

Die deutsche Nationalhymne, 1841 auf Helgoland von Hoffmann von Fallersleben auf die Kaiserhymne von Josef Haydn geschrieben, wurde erst 1922 von dem sozialdemokratischen Reichspräsidenten Ebert zur Hymne erklärt. Schon früh gab es Nachdichtungen und Parodien auf „Deutschland Deutschland über alles„. Hier sind zahlreiche dieser Texte zusammen getragen. Mehr als 50 Nachdichtungen.

Nur 11 Jahre lang war das Lied mit allen drei Strophen in der Weimarer Republik die Nationalhymne, während der NS-Zeit wurde die erste Strophe gemeinsam mit der SA-Hymne, dem Horst-Wessel-Lied gesungen, nach 1945 war es auch deshalb zunächst nicht mehr die deutsche Hymne. Ab Mitte der 50er Jahre sang man in Westdeutschland dann nach längerem Streit die dritte Strophe von „Deutschland Deutschland über alles“, die DDR hatte eine eigene deutsche Hymne „Auferstanden aus Ruinen.

"Treue Liebe bis zum Grabe" in diesen Liederbüchern

u.a. in Allgemeines Deutsches Kommersbuch (1858) — Feuerwehrliederbuch (ca. 1880) – Feuerwerker-Liederbuch (1883) — Volkstümliche Lieder der Deutschen (1895) — Liederbuch Postverband (1898) — Deutscher Sang (1903) — Schulgesangbuch für höhere Lehranstalten (1912) — Deutsches Lautenlied (1914) — Liederbuch des jungdeutschen Ordens (ca. 1921 ,auf „Deutschland über alles“) —  Weltkriegs-Liedersammlung (1926) — Liederbuch des Thüringerwald-Vereins (1927) – Wander-Liederbuch (1927) —