Schon wieder tönt vom Schachte her

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Schon wieder tönt vom Schachte her

Schon wieder tönt’s vom Schachte her
Des Glöckleins Ruf erschallet
Hier hilft uns ja kein Säumen mehr
zum Schachte laßt uns wallen!
Drum Liebchen, gib mir einen Kuß
dieweil ich von dir scheiden muß;
Es ist des Schicksals Brauch.
Glückauf, Glück auf! Glück auf!

Dann eilen wir mit frohem Sinn
Die steilen Pfade nieder
Ein jeder geht zur Arbeit hin
Es regt sich Alles wieder
Man hört des Pulvers Donnerhall
Der Eisen und der Schlägel Schall
Der Walzen-Räder Lauf:
Glückauf!

Und sollte einst in diesem Schacht
Mein letztes Stündlein schlagen
So stört uns doch kein Ungemach
Gott hilft uns Alles tragen
Dann eilen wir mit frohem Sinn
Nach unsrer Heimat droben hin
Vom Erdental hinauf
Glück auf!

Text und Musik: Verfasser unbekannt
in Deutscher Liederhort III (1894, Nr. 1530 „Bergmannslied“, Volksweise aus dem Nassauischen (Friedrichshagen bei Ems, Niederscheld, Oberndorf …)

Aus Volksmund im Lahnthale an verschiedenen Orten um 1880 gehört und ausgeschrieben von E. Wolfram.

Liederthema:
Liederzeit: vor 1880 : Zeitraum:
Orte:
Geschichte dieses Liedes:

Zur Geschichte dieses Liedes:

Parodien, Versionen und Variationen:

„Auf ihr Brüder lasst uns wallen“ ist ein vielfach nachgedichtetes und parodiertes Lied nach einem Text von Dr. Heinrich Weißmann (1808-1890), den er 1838 auf eine Melodie von Josef Hartmann Stuntz  (1793-1859) von 1830 schrieb. Später wurde auf diese Melodie auch das Lied „Singe wem Gesang gegeben“ von 1813 gesungen, das bis dahin eigentlich mit einer anderen Melodie gesungen worden war.

Anmerkungen zu "Schon wieder tönt vom Schachte her"

Textabweichungen

  • 1: Schon wieder tönts vom Schachte her / des Glöckleins lautes Schallen / laßt eilen uns, nicht säumen mehr /  zum Schachte lasset uns wallen / Drum Liebchen gib den letzten Kuß / laß scheiden uns vom Hochgenuß / das ist des Schicksals Lauf / Glück Auf! Glück Auf
  • 2: Bald fahren wir mit heitrem Sinn die steile Fahrt hernieder / Ein jeder eilt zur Arbeit hin und alles regt sich wieder / Man hört des Pulvers Donnerknall, des Schlägels und des Eisens Schall / der Wagen Räderlauf / Glück Auf ! Glück Auf
  • 3: Und sollte einst im tiefen Schacht mein letztes Stündlein schlagen / so steh ich ja in Gottes Macht, der hilft mir alles tragen / Drum trautes Liebchen, weine nicht / den Tod nicht scheuen ist Bergmanns Pflicht / Wir fahren zum Himmel hinauf / Glück Auf ! Glück Auf ! (1956)
  • 1,1: Des Glöckleins leises Schallen
  • 1.5: den Eltern gib den Abschiedskuß, muß scheiden von dem Wohlgenuß, das ist des Schicksals Lauf.
  • 3, 5:  Ade, ihr Eltern, weinet nicht, den Tod nicht scheun ist Bergmanns Pflicht. Wir fahrn zum Himmel auf: Glück auf!

"Schon wieder tönt vom Schachte her" in diesen Liederbüchern

in Deutsches Lautenlied (1914) — Schlesier-Liederbuch (1936) – ähnlich auch in Bergmännisches Liederbuch (1956) —