Helden lasst die Waffen ruhen
Nehmet den Pokal zur Hand
Eine hehre Kunde dringet
Aus dem deutschen Vaterland
Tausend frohe Stimmen sangen
Jubelnd einen Festgesang
Dass der Schall der hehren Worte
Mächtig uns zu Ohren drang
Aus dem tiefen dunklen Haine
Trauriger Vergessenheit
Hat uns eines deutschen Fürsten
Hoher Heldensinn befreit
Wo sein Volk von Rebenhügeln
Glücklich in die Donau schaut
Wird uns eine weite Veste
Auf sein Königswort erbaut
Dass wir jung und lebenskraftig
Unserm Volke neu erstehn
Dass Germaniens spät’ste Enkel
Ihre tapfern Väter sehn
Dass das Blut in ihren Adern
Wieder höher, heisser wallt
Wenn der Klang der Jubellieder
Aus Walhalla mächtig schallt
Lasst die Schilder froh erdröhnen
Nehmet den Pokal zur Hand
Singet dass es wiederhalle
In dem deutschen Vaterland
Heil dem Fürsten, dem des Ruhmes
Ew’ge Sternenkrone lohnt
Wenn er einst in späten Jahren
Selber in Walhalla thront
Text: E. Förster (1830)
Musik: Josef Hartmann Stuntz (1830)
Vom Münchner Kapellmeister Jos. Hartmann Stuntz komponiert zu E Försters Walhallaliede „Helden laßt die Waffen ruhn“, das bei der Grundsteinlegung zu der Ehren und Ruhmeshalle unfern Regensburg (18. Okt 1830) zum erstenmal gesungen wurde. Ab 1838 sang man auf diese Melodie „Auf ihr Brüder lasst uns wallen“ (Vaterlandssänger)
Parodien, Versionen und Variationen:
„Auf ihr Brüder lasst uns wallen“ ist ein vielfach nachgedichtetes und parodiertes Lied nach einem Text von Dr. Heinrich Weißmann (1808-1890), den er 1838 auf eine Melodie von Josef Hartmann Stuntz (1793-1859) von 1830 schrieb. Später wurde auf diese Melodie auch das Lied „Singe wem Gesang gegeben“ von 1813 gesungen, das bis dahin eigentlich mit einer anderen Melodie gesungen worden war.
Anmerkungen zu "Helden lasst die Waffen ruhen (Heldengesang in Walhalla)"
Gedicht von Ernst Förster zur Grundsteinlegung der Walhalla am 18. Oktober 1830 gesungen mit der schönen Musik vom Münchner Kapellmeister Jos. Hartmann Stuntz. Sie hat sich bis heute in Gesangvereinen und Sängerfesten erhalten zu dem Texte: „Auf ihr Brüder laßt uns wallen“. Der ursprüngliche Text hier ist zu sehr Gelegenheitsgedicht, als dass er sich hätte halten können.
„König Ludwig I v Bayern ließ bekanntlich 1830-1841 bei Donaustauf unweit Regensburg nach Klenge’s Entwürfen eine marmorne Ehren- und Ruhmeshalle unsterblicher deutscher Männer und Frauen erbauen, genannt Walhalla. Die von Anastasius Grün (Graf v, Auersperg) besungenen „Drei Walhalla-Nichtgenossen“ sind Martin Luther, Joseph II und der Tyroler Wirt vom Sand. Doch ist Luther später noch eingereiht worden unter die Sprachgelehrten. Unsere Zeit ist eigentlich enkomiastisch, sie will etwas vorstellen, indem sie das Vergangene feiert, daher Monumente, Feste, die säkulären Lobreden und das ewige Ergo bibamus, weil es einmal tüchtige Menschen gegeben hat. So schreibt Goethe gelegentlich, was würde er erst zu der in unseren Tagen wohl auf’s Höchste gebrachten „Denkmälen-Wut“ sagen?“ (Böhme, Volkstümliche Lieder der Deutschen, 1895)
Vergleiche auch:
- Helden laßt die Waffen ruhen Helden laßt die Waffen ruhen nehmet den Pokal zur Hand eien hehre Kunde dringet durch das deutsche Vaterland Millionen Stimmen singen jubelnd einen Festgesang denn…
- Auf ihr Brüder laßt uns wallen (Vaterlandssänger) Auf, ihr Brüder, lasst uns wallen In den großen heil´gen Dom, Laßt aus tausend Kehlen schallen Des Gesangs lebend´gen Strom! Wenn die Töne sich verschlingen,…
- Singe wem Gesang gegeben Singe, wem Gesang gegeben in dem deutschen Dichterwald Das ist Freude, das ist Leben wenn´s von allen Zweigen schallt Nicht an wenig stolze Namen ist die Liederkunst…
- Erschalle froher Rundgesang Erschalle, froher Rundgesang in unsrer Brüder Reihe dass uns des Freudenbechers Klang zum Scheiden Mut verleihe Dass wir nicht bang die Zukunft scheun wenn uns…
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