Man sagt von starken Helden (Heinrich der Löwe)


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»Ein’s will ich dir vorschlagen
Geh‘ nur nicht lang‘ zu Rat
Ich will dich heut‘ hintragen
Nach Braunschweig vor die Stadt
Ohn‘ den geringsten Schaden
Auf den Giersberg legen hin.
Da kannst du meiner warten,
Bis ich komm‘ wieder hin.

Dann will ich auch verschaffen
Den Löwen an den Ort,
So finde ich dich schlafen –
Nun merk‘ wohl auf die Wort
Sodann sollt du mein eigen
In meinem Reiche sein.«
Wollt‘ ihn gerne betreugen
Um Leib und Seele sein.

»Ach Gott, thu mich erretten,
Sehr böse ist die Sach‘,
Ich will gar treulich beten,
Will halten fleißig Wach‘.
Ach Gott! thu mir bescheeren
Heut einen sel’gen Tag;
Ich befehl‘ mich Gott dem Herren
Bis der Löwe kommet nach.«

Der Herr thät sich besinnen,
Gab seinen Willen drein,
Wie er möcht‘ kommen von hinnen
Zu der Allerliebsten sein.
»Ach Gott! woll’st mich bewahren
Diesen Tag und auch die Nacht,
In Gottes Geleit zu fahren,
Eh‘ die Hochzeit wird vollbracht.«

Er nahm alsbald den Herren,
Führt ihn in Lüften hin,
Vermeint‘, er soll‘ sein werden,
Hätt‘ einen guten Gewinn.
Vor Braunschweig legt er nieder
Den edlen Herren fromm:
»Ich komme gar bald wieder,
Du kannst wohl wachen thun.«

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Liederthema: Gedichte
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