Man sagt von starken Helden (Heinrich der Löwe)
in:
Sein‘ Gemahlin weinte sehre
Der Herr gesegnete sie
»Mein Bleiben ist nicht mehre
Gott woll‘ erhalten hie
Er wolle euch bewahren
Dazu auch Leut‘ und Land;«
Und in derselben Stunde
Bot jedem er die Hand.
Seinen Geist thät er aufgeben
Der edle Herzog wert
Und endet so sein Leben
Man legt‘ zu ihm sein Schwert
Drauf ward prächtig begraben
Des theuren Fürsten Leich
Das Grab zu sehen kann haben
In der Burg zu Braunschweig.
Jedermann traurete sehre
Um den Herrn Hochgebor’n
Wie auch das wilde Thier
Sein Leben hat verlor’n
Der Leu legte sich nieder
Auf seines Herren Grab
Davon wollt‘ er nicht wieder
Bis er seinen Geist aufgab.
Die Ehre that man dem Löwen
Und legt ihn in ein Grab
Welches noch heut‘ zu sehen
Auf der Burg zu Braunschweig
Täglich man auch hingehet
Das Grab besehen hat
Auf einer Säul‘ er stehet
Zum Gedächtniß treuer Tat
Ein‘ Greifenklau auch hanget
Zu Braunschweig in dem Thum
Mit welcher man noch pranget
Zum Andenken und Ruhm
Dies kann man allda sehen
Zum Zeugniß, daß es wahr
Des Löwen Gedächtniß stehen
Welches gewiß ist wahr.
Liederthema: Gedichte
Liederzeit: 12. Jahrhundert
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