Zu Mantua in Banden
der treue Hofer war,
In Mantua zum Tode
führt ihn der Feinde Schar.
Es blutete der Brüder Herz,
ganz Deutschland, ach in Schmach und Schmerz.
Mit ihm das Land Tirol,
Mit ihm das Land Tirol.
Die Hände auf dem Rücken
der Sandwirt Hofer ging,
mit ruhig festen Schritten,
ihm schien der Tod gering.
Der Tod, den er so manchesmal,
vom Iselberg geschickt ins Tal,
Im heil’gen Land Tirol,
Im heil’gen Land Tirol.
Doch als aus Kerkergittern
im Festen Mantua
die treuen Waffenbrüder
die Händ‘ er strecken sah,
da rief er laut: „Gott sei mit euch,
mit dem verrat’nen deutschen Reich,
und mit dem Land Tirol,
und mit dem Land Tirol.“
Dem Tambour will der Wirbel
nicht unterm Schlegel vor,
als nun der Sandwirt Hofer
schritt durch das Kerkertor,
der Sandwirt, noch in Banden frei,
dort stand er fest auf der Bastei.
Der Mann vom Land Tirol,
Der Mann vom Land Tirol
Dort soll er niederknien
er sprach: „Das tu ich nit!
will sterben, wie ich stehe,
will sterben, wie ich stritt!
So wie ich steh‘ auf dieser Schanz,
es leb‘ mein guter Kaiser Franz,
Mit ihm sein Land Tirol!
Mit ihm sein Land Tirol!“
Und von der Hand die Binde
nimmt ihm der Korporal
und Sandwirt Hofer betet
allhier zum letzten Mal
dann ruft er: „Nun, so trefft mich recht!
gebt Feuer! Ach, wie schießt ihr schlecht!
Ade, mein Land Tirol!
Ade mein Land Tirol!
Text: Julius Mosen (1831)
Musik: a) oben: vermutlich Leopold Knebelsberger b) unten: eine weitere Melodie in moll von Ludwig Erk nach einer Volksweise — c) (laut Weltkriegs-Liedersammlung von 1926 gibt es auch eine Vertonung von Hummel-Kremser ?)
zur Melodie siehe weiter unten
Zweite Melodie zu "Zu Mantua in Banden (Andreas Hofer Lied)"
Mollmelodie von Ludwig Erk 1849 "nach einer Volksweise"
Anmerkungen zu "Zu Mantua in Banden (Andreas Hofer Lied)"
Zur Melodie:
Als Komponist der bekannten Melodie gilt heute Leopold Knebelsberger (1844). Bemerkenswert, dass weder Böhme in „Volkstümliche Lieder der Deutschen“ (1895, Nr. 93) noch Hoffmann von Fallersleben (1869, 3. Auflage und 1900, 4. Auflage) Knebelsberger als Urheber nennen. Sicher ist, dass dieser das Stück im Repertoire hatte und damit viele Konzerte spielte. Eine Theorie besagt, dass er „unter Benutzung alter Volksweisen eine eingängige Melodie verfasst“ habe. Böhme vertritt eine ähnliche These, er habe gehört, dass das Lied „vom herumziehenden Tyrolersänger Rainer sein“ soll: „Die vier Anfangstakte sind gleich mit ‚Ein lustiger Musikante‘, ‚Die Binschgauer Wallfahrt‘, am Schluss erklingt Kücken’s ‚Ach wenn du wärst mein eigen'“. (Böhme, Volkstümliche Lieder der Deutschen, S. 80)
Diese Melodie soll jedenfalls um 1844 entstanden sein und wurde laut Böhme um 1895 in den meisten Schulen Bayerns, Sachsens etc zu Mosen’s Lied „Zu Mantua in Banden“ gesungen. Die zweite Melodie in Moll melodie von Ludwig Erk „wird in vielen Schulen Preußens gehört, ich habe sie nach seinen Schulliederheften und seiner Germania, 1868, Nr. 56 aufgenommen.“
Vermutlich wurde die heute bekannte Dur-Melodie durch Tiroler Musiker (Knebelsberger, Rainer) im südlichen Deutschland populär, die Moll- Melodie mehr im Norden, zumindest bis etwa zum Jahr 1900, als Böhme seine Werk „Volkstümliche Lieder der Deutschen“ veröffentlicht und die vierte Auflage von Hoffmanns „Volkstümliche Lieder“ erscheint. Um die Klarheit aber auch gleich wieder zu zerstreuen, bringt Böhme unter der Nr. 94 eine mündlich aufgezeichnete Version von „Es war auf Jütlands Auen“ mit der ersten Melodie vom Hofer-Lied, in Dur.
Zum Text:
In den Befreiungskriegen von 1809 führte Andreas Hofer die Tiroler drei Mal siegreich zum Kampf gegen die Truppen Napoleons. Mit seinem Buch Des Hofers neue Kleider hat Siegfried Steinlechner 2000 eine erste umfassende Rezeptionsgeschichte Andreas Hofers vorgelegt. Demnach sei Hofer selbst zwar keineswegs als Nationalheld zu sehen und 1848 sei er selbst in Tirol eher belächelt worden. Mit dem Aufstieg der Deutschnationalen in Tirol wurde er jedoch zu jener Figur des nationalen Widerstandes verklärt. Deshalb finden sich im Andreas-Hofer-Lied /Text von 1831) auch die Worte „ganz Deutschland lag in Schmach und Schmerz“, als der Tod Hofers besungen wird. Von den Nationalsozialisten wurde Andreas Hofer wiederum als Verteidiger des Deutschtums gegen Italien und Frankreich ins Spiel gebracht, Bozen als Mythos der „letzten deutschen Stadt“ aufgebaut, die von Hofer verteidigt worden sei. http://de.wikipedia.org/wiki/Andreas_Hofer
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