Jubelgesang auf die neue deutsche Flotte – Das Meer (1906)

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Der Einleitungschor preist die Größe und Erhabenheit des Meeres. Dem majestätischen Anfange folgt dem Texte entsprechend ein sanft dahin-fließender Mittelsatz, der in ein kräftiges Männerchor-Unisono und in einem Forte-Schluß für gemischten Chor ausmündet. Die erste Deklamation redet alsdann von der allgemeinen Bedeutung des Meeres, worauf der Chor den Wagemut des ersten Seefahrers besingt. Die folgende Deklamation weist auf die seefahrenden Phönizier und auf die Odyssee hin; daran knüpft der Solotenor ein Lied über Odysseus, bei dessen Strophenschlüssen der Chor pianissimo mit reizender Wirkung hinzutritt. In der nächsten Deklamation wird die Seeschlacht bei Salamis geschildert; darauf singt der Chor ein stimmungsvolles Dankgebet der Griechen zu Poseidon.

Nach Norden zu den Wikingern lenkt der Dichter den Blick. Ein kurzer Chor verherrlicht den Manneswert der nordischen Helden, worauf die Bestattung eines Wikingerkönigs auf brennendem Schiff in der See geschildert wird. Seinen Einzug in Wodans Saal behandelt der folgende Gesang der nordischen Krieger und Knaben, zu dem der Komponist eine sehr charakteristische harfenartige Begleitung gesetzt hat. Zurück nach Süden führt die nächste Deklamation, das alljährliche symbolische Vermählungsfest Venedigs – der Braut des Meeres – mit dem Meere schildernd. Ein Chor der Venetianer, die dem Meere Treue geloben, schließt das Bild ab.

In der folgenden Deklamation ist von der deutschen Hansaflotte die Rede, deren Verfall der Schulchor des ersten Teils beklagt. Der zweite Teil des Werkes beginnt mit einem sehr schönen Chorduett: für Tenor und Baß, in dem die kühne Entdeckungsfahrt des Columbus besungen wird. Auf die Schilderung des Aufblühens der spanischen Macht folgt ein acapella – Chor in gebundenem Stile:“Je höher du bist, je mehr dich demütige; so wird dir der Herr hold sein.“ Der Dichter berichtet weiter, wie Spaniens Seeherrschaft von England gestürzt wird. Vom Fall der Hochmütigen singt der folgende Chor. Der nächste Abschnitt gilt der Flotte des Großen Kurfürsten.

Ein Männerchor singt spöttisch vom Neide der Gegner Brandenburgs. Weiter schildert der Dichter, wie dem Meere an der deutschen Küste durch Deiche Land abgewonnen wird. Ein Unisono-Chor gibt dem unverdrossenen Kampfesmut der Küstenbewohner Ausdruck. Von der Tätigkeit des keine Gefahr scheuenden Lotsen handelt die folgende Deklamation. Ein volkstümlich gehaltener acapella -Chor preist die Rettungstat der braven Lotsen.
Im letzten Bilde zeigt der Dichter, wie Deutschlands Seegeltung in der Gegenwart immer mehr wächst. Hoffend wendet er seinen Blick in die Zukunft, vertrauend auf die mächtige Tatkraft des Deutschen Kaisers. Der Chor stimmt Jubelgesang auf die neue deutsche Flotte an, der in das Gelöbnis der Treue gegen den Kaiser ausklingt. Bedeutsam ertönt zur Melodie des Chores in der Begleitung die Weise: „Heil dir im Siegerkranz“

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