Goldne Abendsonne

Goldne Abendsonne
wie bist du so schön
Nie kann ohne Wonne
deinen Glanz ich sehn.

Schon in früher Jugend
sah ich gern nach dir
Und der Trieb zur Tugend
Glühte mehr in mir

Wenn ich so am Abend
Staunend vor dir stand,
Und an dir mich labend,
Gottes Huld empfand

Doch vor dir, o Sonne,
Wend ich meinen Blick
Mit noch höh´rer Wonne
Auf mich selbst zurück

Schuf uns ja doch beide
eines Schöpfers Hand
dich im Strahlenkleide
mich im Staubgewand

Du wirst einst verglühen
doch zu ew´gem Sein
soll ich aufwärts ziehen
in den Himmel ein

Text: Anna Barbara Urner, geborene Welti (1788)
Musik: Hans Georg Nägeli (1815)

Die Schweizer Lyrikerin Anna Barbara Urner, geborene Welti, wurde 1763 in Rapperswil (Schweiz) geboren. Dieses populäre Gedicht steht zuerst in: Neue Schweizerische Blumenlese ( St. Gallen , 1798 mit der Überschrift „An die Abensonne“, im August 1788. Es wurde bekannt in der Komposition von Naegeli, der den Text um drei Strophen kürzte. Über die Dichterin ist nichts weiter bekannt.

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Liederzeit: vor 1788 : Zeitraum:
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Parodien, Versionen und Variationen:

CDs und Bücher mit Goldne Abendsonne:

Anmerkungen zu "Goldne Abendsonne"

Dieses Lied war in Preußen vor dem ersten Weltkrieg für den Schulunterricht in der vierten Klasse vorgeschrieben ( Zentralblatt der preußischen Regierung von 1912) – Es existierte eine weitere Version von Ch. G. Barth um 1830 (?), in der die erste Strophe von B. Urner beibehalten wird, ansonsten aber eine christliches Lied daraus wird.

Abweichungen im Text

  • 2: schon in zarter Jugend

"Goldne Abendsonne" in diesen Liederbüchern

u. a. in : Als der Großvater die Großmutter nahm (1885) — Volkstümliche Lieder der Deutschen (1895) —  Schulgesangbuch für höhere Lehranstalten (1912) — Deutsches Lautenlied (1914) — Was die deutschen Kinder singen (1914) — Liederbuch des jungdeutschen Ordens (ca. 1921) — Auf froher Wanderfahrt (ca 1921) — Volker (1925)  — Liederbuch des Thüringerwald-Vereins (1927) — Schlesier-Liederbuch (1936) – Wie´s klingt und singt (1936) —