Ach wie ists möglich dann

Ach, wie ist´s möglich dann
daß ich dich lassen kann!
Hab dich von Herzen lieb
das glaube mir!
Du hast das Herze mein
so sehr genommen ein,
dass ich kein andern mehr
liebe so sehr
Obschon das Glück nicht wollt´
daß ich dein werden sollt
so lieb ich dennoch dich
glaubs sicherlich
Es soll kein Andrer sein
der mich soll nehmen ein
als du o schönstes Kind
dir ich treu bin
Stoß mir das Herz entzwei
wann eine falsche Treu
oder nur falsche Lieb
spürest an mir
Dir will ich jederzeit
zu Diensten sein bereit
bis das ich kommen werd
unter die Erd´
Nach meinem Tod alsdann
damit man sagen kann
nimmst auf meiner Totenbahr
die Grabschrift wahr
Hier liegt begraben ein´
die dich geliebt so fein
die dich geliebet hat
bis an das Grab
Text und Musik: Verfasser unbekannt ( Ach wie ists möglich dann )
Zuerst niedergeschrieben um 1750-1780 , Fliegendes Blatt „Neun schöne neue Weltliche Lieder“ ( das fünfte, um 1750-1780 und „Drei schöne neue Lieder“ (Das zweite, um 1800)
Dieses Volkslied aus der Gegend von Hildburghausen wurde etwa 50 Jahre später von Helmine von Chézy „umgemodelt“ – diese neuere Dichtung wurde dann vielfach nachgedruckt.
Geschichte dieses Liedes: Ach wie ists möglich dann
Liederthema: Liebeskummer
Liederzeit: 18. Jahrhundert: Volkslieder (1780)
Region: Hildburghausen, Hildburghausen
"Ach wie ists möglich dann" in diesen Liederbüchern
in: Deutscher Liederhort ( Ludwig Erk,1856, Nr. 76 „Treue Liebe“) — Liederbuch für die Deutschen in Österreich (1884)