Müde bin ich geh zur Ruh
Müde bin ich, geh zur Ruh,
schließe beide Augen zu.
Vater, lass die Augen dein
über meinem Bette sein.
Hab ich Unrecht heut getan
sieh es, lieber Gott, nicht an
deine Gnad und Jesu Blut
machen allen Schaden gut.
Alle, die mir sind verwandt
Gott, lass ruhn in deiner Hand
alle Menschen, groß und klein
sollen dir befohlen sein.
Kranken Herzen sende Ruh
müde Augen schließe zu.
Gott im Himmel halte Wacht
gib uns eine gute Nacht.
Text: Luise Hensel – 1817 (1798-1876) –
Musik: zwei Vertonungen, einmal Verfasser unbekannt, mit großer Ähnlichkeit zu „Drei Chinesen mit dem Kontrabaß“, und eine andere Melodie von Johann Abraham Peter Schulz
eine etwas andere Version
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Geschichte dieses Liedes: Drei Chinesen
Liederthema: Geistliche Lieder, Schlaflieder
Liederzeit: 1815-1848 Biedermeier, 19. Jahrhundert: Volkstümliches Lied (1817)
Region: Paderborn
Anmerkungen zu "Müde bin ich geh zur Ruh"
zuerst in Diepenbrook : Blumenstrauß ( Sulzbach 1829) ist aber schon am 3. Januar 1817 gedichtet. ( Vgl den Brief von Clemens Brentano an seinen Bruder Christian in Brentanos Schriften, Bd. 8, S. 257) Luise Hensel, geboren 1798 in Linum in der Mark Brandenburg , starb in Paderborn 1876.
"Müde bin ich geh zur Ruh" in diesen Liederbüchern
in: Als der Großvater die Großmutter nahm (1885) — Was die deutschen Kinder singen (1914) — Lieder für höhere Mädchenschulen (1919) — Kinderklänge (1921) — Großheppacher Liederbuch (1947)