Deutsches Herz verzage nicht

Deutsches Herz, verzage nicht
tu, was dein Gewissen spricht,
dieser Strahl des Himmelslichts
tue recht und fürchte nichts.

Baue nicht auf bunten Schein
Lug und Trug ist dir zu fein,
schlecht gerät dir List und Kunst
Freiheit wird dir eitel Dunst.

Doch die Treue ehrenfest
und die Liebe, die nicht lässt,
Einfalt, Demut, Redichkeit
stehn dir wohl, du Sohn vom Teut!

Laß den Welschen Heuchelei
du sei redlich, fromm und frei
laß den Welschen Sklavenzier
schlichte Treue sein mit dir

Wohl steht dir das grade Wort
wohl der Speer, der gerade bohrt,
wohl das Schwert, das offen sticht
und von vorn die Brust durchsticht.

Deutsche Freiheit, deutscher Gott
deutscher Glaube ohne Spott,
deutsches Herz und deutscher Stahl
sind vier Helden allzumal.

Diese stehn wie Felsenburg
diese fechten alles durch,
diese halten tapfer aus
in Gefahr und Todesbraus.

Deutsches Herz, verzage nicht
tu, was dein Gewissen spricht,
redlich folge seiner Spur
redlich hält es seinen Schwur.

Text: Ernst Moritz Arndt (1813)
Musik: a) F. W. Werner (1815, so im Kommersbuch) —  b) nach der Melodie „Sohn da hast du meinen Speer„– c) auch weitere Melodie von Fred Alwers ( um 1930?)
aus der Zeit der Befreiungskriege gegen Napoleons Frankreich

Liederthema:
Liederzeit: vor 1813 : Zeitraum:
Geschichte dieses Liedes:

Zur Geschichte dieses Liedes:

Parodien, Versionen und Variationen: „Sohn da hast du meinen Speer“ ist ein Lied nach einem Gedicht von 1774 nach Friedrich Leopold Graf zu Stolberg. Der Autor bezeichnet den Text als das Lied eines alten schwäbischen Ritters an seinen Sohn aus dem 12. Jahrhundert, zuerst abgedruckt im Wandsbecker Boten 1774, dann im Göttinger Musenalmanach, 1775. Vertonungen stammen Conradin Kreutzer,  J. F. Reichardt und anderen.

"Deutsches Herz verzage nicht" in diesen Liederbüchern

u.a. in Allgemeines Deutsches Kommersbuch (1858) — Liederbuch des Handwerker-Vereins zu Potsdam (1859) – Deutsches Armee LiederbuchLiederbuch für die Deutschen in Österreich (1884) — Volkstümliche Lieder der Deutschen (1895, auch nach „Sohn da hast du meinen Speer“) — — Liederbuch Postverband (1898) — Albvereins-Liederbuch (ca. 1900) — Liederbuch für Schulen Regierungsbezirk Stade (1914) — Liederbuch des jungdeutschen Ordens (1921) — Weltkriegs-Liedersammlung (1926) — St. Georg Liederbuch deutscher Jugend (1935, Komposition Fred Alwers) —