Verzage nicht du Häuflein klein
wenn auch die Feinde willens sein
dich gänzlich zu verstören
und suchen deinen Untergang
davon dir wird recht Angst und Bang
Es wird nicht lange währen

Tröste dich nur, daß deine Sach´
Ist Gottes, dem befiehl die Rach´
Und laß es ihn schlecht walten
Er wird durch seinen Gideon
Den er wohl weiß, dir helfen schon
Dich und sein Wort erhalten

So wahr Gott Gott ist und sein Wort
Muß Teufel, Welt und Höllenpfort
Und was dem will anhangen
Endlich werden zu Hohn und Spott
Gott ist mit uns und wir mit Gott
Den Sieg woll´n wir erlangen

Ach Gott, gib indes deine Gnad
Dass wir all Sünd und Missetat
Bußfertiglich erkennen
Und glauben fest an Jesum Christ
Der zu helfen ein Meister ist
wie er sich selbst tut nennen.

Amen, das hilf, Herr Jesu Christ
Dieweil du unser Schutzherr bist
Hilf uns durch deinen Namen
So wollen wir, deine Gemein´
Dich loben und dir dankbar sein
Und fröhlich singen Amen

Text: Michael Altenburg , 1632 (1584-1640)
Musik: Feldgesang aus dem 30jährigen Krieg (1618-1648) „Kommt her zu mir spricht Gottes Sohn“
in: Deutscher Liederhort II (1893, Nr. 316 „Gebet um Erlangung des lieben Friedens“

Anmerkungen zu "Verzage nicht du Häuflein klein"

Nach dem Stralsunder Gesangbuch 1644, S. 584. ( Exemplar in v. Maltzahn’s Bücherschatz, Titel war ausgerissen. Vorrede schließt: „Geben in Stralsund, den l. Tag des Christmonats, im Jahr 1644. Michael Weder, Buchtrücker.“

Das Lied steht schon in dem v. M. Jerem. Weber 1638 herausgegeben Gb. mit der Überschrift: Herzfreudiges Trostliedlein auf das von der evangel. Armee in der Schlacht bei Leipzig am 17. Sept. 1631 geführte Kriegslosungswort .Gott mit uns!‘ gedichtet v. M. I. A. (d. i. der Kirchenliederdichter Jos. M. Altenburg) Pfarrherrn zu großen Sömmerna in Thüringen.“

Unverbürgt ist die Sage: Gustav Adolf habe das Lied in Prosa aufgestellt, und von seinem Feldprediger Jakob Fabricius in Reime bringen lasten, dann in der Schlacht bei Lützen 1632 als Feldliedlein mit seinem Heere gesungen, (s. E. E. Kock. Gesch. des Kirchenliedes 1855, 4. Bd., S. 255.)

"Verzage nicht du Häuflein klein" in diesen Liederbüchern

Ohne die demütige vierte und mit anderem Wortlaut in zweiter und fünfter Strophe in den NS-Liederbüchern: Die weiße Trommel (1934) — St. Georg Liederbuch deutscher Jugend (1935):

Dich tröste nur, daß deine Sach´
Ist Gottes, dem befiehl die Rach´
Und laß allein ihn walten
Er wird durch seinen Gideon
Den er wohl weiß, dir helfen schon
Dich und sein Wort erhalten

Amen, das hilf, Herr Jesu Christ
Dieweil du unser Schutzherr bist
Hilf uns durch deinen Namen
So wollen wir, deine Gemein´
Dich loben und dir dankbar sein
Und fröhlich singen Amen