En Groffschmitt seet in gode Roh

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En Groffschmitt seet in gode Roh

En Grofschmitt satt in gode Roo
sieh düt, sieh dat, sieh da
un schmöök syn Piep Tobak darto
sieh düt, sieh dat, sieh da

Wat klappt denn dar an miene Dör
as wenns de Düwel sülber war?

Dat is en Breef von de Hallsche Post
de eenuntwüntig Penning kost

Wat schrifft mie denn mien leewer Frünt
von mienen Sohn, det Düvelskind?

He hat sick all wedder mit de Oeltsten slahn
un schall nich mehr collegen gahn

Tö´n Mandag will ick in Halle siehn
ick will di schon to packen kriehn

De Fritz de wahnt in´n golden Stern
dar hebbt em all de Deerns so gern
un hett die Kellnerin so gern)

Ick schall man gau nah Halle henkamen
un schall dem Bengel dat Fell versahlen

Un as he denn nah Halle henkeem
un glieks em in Empfang wull nehmen

Hess du di mit de Haller slahn
un schasst nich mehr collegen gahn?

Guten Tag, guten Tag, der Herr Papa
seid Ihr denn auch schon wieder da

Es freut mich sehr Sie hier zu sehn
wie mags mit meinem Wechsel stehn?

Von dienen Wessel hol dat Mul
du Aas, du Biest, du Röbenschwien

Du Düwelsjung, wat hätst du dahn
du häst die mit de Oelsten slahn?

Ick wull, dat die dat Wäder erschlög´
Du Düwelskind, du Rabenveech

Was hab ich Euch zu leid getan
so fährt man keinen Burschen an

Die ganze Woch´ hab ich studiert
und abends auch noch kommersiert

Dat Commerscheeeren sast du bliewen la´n
wenn´ du dien Geld to Böker an!
(Dat rumpusseern dat schasst man lat´n
schasst leever up´n Amboss slahn)

Der Schmaus kam nur gelegentlich
zwei meiner Freunde paukten sich
Da kamen sie zu mir ins Haus
und ich gab den Versöhnungsschmaus

auch:
Zwei Freunde hatten sich entzweit
und forderten sich auf zum Streit
ich aber lud sie in mein Haus
und gab dann den Versöhnungsschmaus!

Von dien Versöhnung schwieg man still,
ick will wohl weten, wat ick will
Pack man dien Kram nu is dat ut
wi fahrt mit´n ersten Zug nah Hus

Dushst nie wedder ein Grosscmuedt we´r´n
du Düwelskind widt doch nich lern´n!

O allerwertster Herr Papa
lassen Sie mich nur noch diesmal da
Ich hab ja noch nicht ausstudiert
und meinen Cursum absolviert

Lat mi hierblieb´n ick doht nich mehr
dat is so schlimm nich worden hier

Dittmal sall die´t geschunken
doch änner dienen Burschentum

Nu will´k man werre na Huse gahn
und düchtig up´n Ambos slahn!

Adieu mein lieber Herr Papa
was macht die liebe Frau Mama?
Was machen die zarten Schwesterlein
und schicken Sie brav Wechsel ein?

Se sünd noch all´ recht fett un rund
se seggen, du bist en Swinehund

Nee, nee min Jung nu geihst du mit
dat is nu ut, nu warste Schmitt
Gott segne diene Studia
ut di ward nix, Halleluja

Gott segne diene Studia
ut dick werd Nisch – Hallelujah!

in vielen Varianten verbreitet, auch auf hochdeutsch: “ Ein Grobschmied saß in guter Ruh
Text und Musik: Verfasser unbekanntanonym

Liederthema: ,
Liederzeit: vor 1858 : Zeitraum:
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Anmerkungen zu "En Groffschmitt seet in gode Roh"

Varianten im Text:

  • En Groffschmitt seet in gode Roh
    en Groffschmed satt in gooder Roh

"En Groffschmitt seet in gode Roh" in diesen Liederbüchern

in Die deutschen Volkslieder mit ihren Singweisen (1843) —  Allgemeines Deutsches Kommersbuch (1858) — Feuerwerker-Liederbuch (1883) — Liederbuch für die Deutschen in Österreich (1884, hochdeutsch) — Deutsch-Österreichisches Studentenliederbuch (1888) — Die weiße Trommel (1934)