Verstohlen geht der Mond auf

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Verstohlen geht der Mond auf

Verstohlen geht der Mond auf
Blau, blau Blümelein
Durch Silberwölkchen geht sein Lauf
Blau, blau Blümelein
Rosen im Tal, Mädel im Saal, o schönste Rosa

Er steigt die blaue Luft hindurch
blau, blau Blümelein
Bis dass er schaut auf Löwenburg
Blau, blau Blümelein
Rosen im Tal, Mädel im Saal, o schönste Rosa

O schaue, Mond, durchs Fensterlein
Blau, blau Blümelein
Schön Trude, lock mit deinem Schein
Blau, blau Blümelein
Rosen im Tal, Mädel im Saal, o schönste Rosa

Und siehst du mich und siehst du sie
blau, blau Blümelein
Zwei treu’re Herzen sahst du nie
Blau, blau Blümelein
Rosen im Tal, Mädel im Saal, o schönste Rosa

Text: Anton Wilhelm Florentin von Zuccalmaglio in Anlehnung an ein rheinisches Flachsarbeiterlied
Musik: Verfasser unbekannt vom Niederrhein, aufgeschrieben von Zuccalmaglio –
Deutscher Liederhort II (1893, Nr. 631 „Mondscheinlied“)

Liederthema: ,
Liederzeit: vor 1829 : Zeitraum:
Schlagwort:
Orte: ,
Geschichte dieses Liedes:

Zur Geschichte dieses Liedes:

Parodien, Versionen und Variationen:

Abweichungen im Text

Das Lied wird am Niederrhein an festlichen Schwingtagen (bei der Flachsbereitung) zu Ende Oktober von jungen Mädchen gesungen, wie v. Zuccalmaglio handschriftlich bemerkt. Auch in der Kölner Zeitung 5. Dez. 1847 wird erzählt:

„Nachdem die Schwingerinnen sich in Reihen vor ihrem Schwingstöcken geordnet und die klappernde Arbeit begonnen haben …. — wird der Schwingtag mit einem feierlichen Liede in Molltönen eröffnet, welches anhebt:

Wo geht sich denn der Mond auf?
Blau, blau Blümelein!
Über’m Lindenbaum da geht er auf
Blumen im Tal
Mädchen im Saal
O du tapfre Rosa!

Diese Strophe wird so oft wiederholt, als Schwingerinnen anwesend sind, und das Haus, der Wohnort einer jeden, wird als Aufgangspunkt des Mondes bezeichnet.

Zu dieser Arbeit versammeln sie sich unter freiem Himmel oder in einer Scheune oder Schoppen …
(Mehr bei Reinsberg.Düringsfeld. festliches Jahr 295.)

Anmerkungen zu "Verstohlen geht der Mond auf"

Aus dieser einen, verbürgten Strophe aus Volksmund hat wahrscheinlich W. v. Zuccalmaglio durch Zusatz und mit Benutzung der Volksweise vorstehendes Lied hergestellt. Neu komponiert für Männerchor wurde das schöne Lied von Fr. Schneider, Klahre u. a.

Zuerst gedruckt mit Melodie in: Bardale, herausgegeben von Prof. Baumstark und W. v. Zuccalmaglio 1829, Nr. 9. Dann 1840 in Kretzschmer’s Volksliedern I, Nr. 36.

Denselben Text gibt K. Simrock in seinem Werke „Die Rheinländer“. Leipzig 1840 S. 431 mit folgender Bemerkung: Der Löwenberg, worauf die Löwenburg stand, ist einer von den 7 Bergen des Siebengebirges. Auf der Löwenburg spielt ein schönes bergisches Volkslied: (folgt der Abdruck).

 

"Verstohlen geht der Mond auf" in diesen Liederbüchern

u.a. in: Zupfgeigenhansl (1908) — Deutsches Lautenlied (1914) — Die deutschen Volkslieder mit ihren Singweisen (Erk / Irmer, 1843) —