Warum blickt doch so verstohlen (Nachbars Töffel)

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Warum blickt doch so verstohlen (Nachbars Töffel)

Warum blickt doch so verstohlen
Mich des Nachbars Töffel an?
Da er mir doch unverhohlen
In das Auge sehen kann?
Ich muss nur die Mutter fragen
Was er so verstohlen blickt,
Denn wollt’ ich’s ihm selber sagen
Ließ es wohl recht ungeschickt

Wird mir doch so weh und bange
Blickt er freundlich nach mir hin
Und bei seiner Flöte Klange
Weiß ich oft nicht, wo ich bin
Andre Männer schaun mir gerne
In die Augen hell und klar
Nennen sie wohl gar zwei Sterne
Doch es ist gewiß nicht wahr

Denn, wenn es zwei Sterne wären
Schaute Töffel wohl hinein
Und ich wollt’s ihm auch nicht wehren
Sollt’ ich selbst der Himmel sein
Aber so verstohlen blicket
Man nicht zu den Sternen hin
Und was mir im Herzen drücket
Ist auch nicht der Himmel drin

Text und Musik: Verfasser unbekannt

Außer Kretzschmer’s Volksliedern, davon die ersten Hefte 1838 erschienen, bringen fast alle Liedersammlungen das witzige Lied mit seiner hübschen Melodie z B Härtel’s Liederlexikon, Schubert’s Concordia, Peter’s Liederschatz, Karl Marx: Volkslieder (1839, „Sächsisches Lied“) Der Dichter ist unbekannt. Für schwäbisch kann ich das Lied nicht halten, dazu fehlt der Dialekt und hat die Musik nicht schwäbischen Charakter. Das Ganze klingt mir wie ein Couplet-Gesang, der in Norddeutschland um 1830 entstanden sein mag. (Böhme: Volkstümliche Lieder der Deutschen, 1895. Nr. 422)

Liederthema: ,
Liederzeit: vor 1839 : Zeitraum: