O wie ist es kalt geworden

O wie ist es kalt geworden
und so traurig öd und leer!
Rauhe Winde wehn von Norden,
und die Sonne scheint nicht mehr

Auf die Berge möcht ich fliegen
möchte sehn ein grünes Tal
möcht in Gras und Blumen Liegen
und mich freun am Sonnenstrahl.

Möchte hören die Schalmeien
und der Herden Glockenklang
Möchte freuen mich im Freien
an der Vögel süßem Sang!

Schöner Frühling, komm doch wieder
Lieber Frühling, komm doch bald
Bring uns Blumen, Laub und Lieder
schmücke wieder Feld und Wald

Ja, du bist uns treu geblieben
kommst nun bald in Pracht und Glanz
bringst nun bald all deinen Lieben
Sang und Freude, Spiel und Tanz

Text: Hoffmann von Fallersleben (1835) „Sehnsucht nach dem Frühling“ ,
Musik: ebenfalls Hoffmann von Fallersleben. Bereits 1822 auf den Text: „Uffen Berg do möchti ruaihn“
steht zuerst in seinen Gedichten (1843) – auch in Hundert Schullieder (1848)

Zweite Melodie zu "O wie ist es kalt geworden"

Zweite Melodie zu O wie ist es kalt geworden
Einstimmige Melodie

Anmerkungen zu "O wie ist es kalt geworden"

Im Pestalozzi-Fröbel-Haus I wurden die Strophen 2. und 3. neu getextet:

Leer und kahl sind schon die Bäume
alle Vögelein sind fort
kommt schnell in die warmen Räume
ei wie ist´s gemütlich dort

Und bald fliegen weiße Flocken
bald gibt´s Schlittenbahn, Hurra!
Bald ertönen Weihnachtsglocken
wär doch Weihnachten erst da

Dieses Lied war in Preußen vor dem ersten Weltkrieg für den Unterricht in der dritten Klasse vorgeschrieben ( Zentralblatt der preußischen Regierung von 1912)

"O wie ist es kalt geworden" in diesen Liederbüchern

u.a in Als der Großvater die Großmutter nahm (1885) — Volkstümliche Lieder der Deutschen (1895) — Deutsches Lautenlied (1914) — Was die deutschen Kinder singen (1914) — Lieder für höhere Mädchenschulen (1919) — Lieder- und Bewegungsspiele (1922 , Pestalozzi-Fröbel-Haus) — Alpenrose (1924  ) —