Nun laet uns sengn dat Abendleed

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Nun laet uns sengn dat Abendleed
denn wi mötet gan;
dat Kännken mit dem Wine
dat laten wi stan

Dat Kännken mit dem Wine
Dat moet getrunken sien.
Also moet dat Abendleed
Gesungen, sungen sien.

Een Kännken wolln wi drinken
Keen Geld habn wir nich meer
De Wirt will uns wohl borgen
So lange wirs begeer


Wohl unterm Tannenbaume
Allda ick lag
In mines Feinsliebkens Arme
Die liebe, lange Nacht

Die Blä’er von de Bäumen
Die fallen ob mi
Dat mi min Schatz verlaten het
Dat fröet mi

Dat mi min Schatz verlaten het
Dat kommt alsö
Sie dacht sick to verbetern
Und betrog sick darmö

Des Abends wenn et late is
Stund hei wohl vor der Tür
Mit sinem blanken Schwerde
Stund hei dafür

Mit sinem blanken Schwerde
Glik as een Held
Mit em will ick et wagen
Int wiete, wiete Feld.

Mit em will ick et wagen
To Water und to Land
Dat mi min Schatz verlaten het
Dat givt mi keene Schand.

Text und Melodie: Verfasser unbekannt
bei Nicolai, Almanach II, 1778, S. 171
mitgeteilt von Dr. Justus Moser.
Deutscher Liederhort II (1893, Nr. 683a „Leichter Trost, Niedersächsisches Bauernlied“)

Liederthema: , ,
Liederzeit: vor 1778 : Zeitraum:
Orte: ,
Geschichte dieses Liedes:

Zur Geschichte dieses Liedes:

Parodien, Versionen und Variationen:

Abweichungen im Text

Varianten: Im Westfälischen (Kestner’s Mspt) singt man den Anfang so:

Nu will wi singen dat Abendleed, nu wi willt gahn
Dat Tönneken met dem Beere dat laten wi stahn

Die 3. Strophe heißt in ..Münstersche Geschichten“ 1825 S. 220:

Een Kröseken will wy noch drinken. keen Geld hebbe wy nich meer,
De Wert sall us wol borgen, behüd us God de Heer!“

Anmerkungen zu "Nun laet uns sengn dat Abendleed"

Wiederholt aus Mosers Handschrift bei Büsching und Hagen. Volkslieder 1807, Nr. 103. Daher Kretzschmer I, 375, Nr. 155. — Textabdruck im Wunderhorn I. (a. A. 32, hochdeutsch) wozu Goethe bemerkt: „Sehr lobenswürdig, von der recht gut lyrisch-episch-dramatischen Art.“ Text wiederholt bei Erlach 4, 282. Jungbrunnen 90 C. — Der Text besteht aus 2 Liedern : einem Trinkliede (Strophe 1 — 3) und einem Liebesliede (4 – 9) , das mit einer Traum-Erzählung vom Blätterfallen einleitet. (Böhme)