Es dunkelt in den Bergen
Es dunkelt überall
Ich hört ein Sichellein rauschen
Sie rauscht wohl in das Korn

Ich hört ein‘ feine Magd klagen
Sie hatt‘ ihr Lieb verlorn
Hast du dein Lieb verloren.
Die meine Hab ich noch

So gehn wir beide zusammen
Und machen ein Kränzelein
Ein Sträußelein von Rosen
Ein Kränzelein von Klee.

Zu Koblenz auf der Brücke
Da liegt ein tiefer Schnee
Der Schnee, der ist geschmolzen
Das Wasser läuft dahin.

Es läuft in Abrahams Garten
Da stehn drei Bäumelein
Der erste der trug Muskaten
Der zweite Braunnägelein
Der dritte, den ich meine
Der soll mein eigen sein!

Text und Musik: Verfasser unbekannt
Aus Karden an der Mosel 1820 durch Hoffmann v. Fallersleben aufgeschrieben
Deutscher Liederhort II (1893, Nr. 679e)

Geschichte dieses Liedes:


Liederthema:
Liederzeit: (1820)
Ort:

Mehr über:

Von diesem Lied bringt „Der deutsche Liederhort“ zahlreiche Melodie- und Textvariationen: Ursprünglich hingen die beiden Lieder aus dem 16. Jahrhundert zusammen: „Ich hört ein Sichelein rauschen – und: Schein uns, du liebe Sonne. (Uhland. I, 78, 75.) Wie es bei Volksliedern von geringer Strophenanzahl von jeher Brauch gewesen, daß die Sänger behufs der augenblicklich beliebten Verlängerung des angestimmten Liedes gern noch ein zweites, ja sogar drittes von gleichem Metrum mit heranziehen, ähnlich so mag es auch gekommen sein, daß sich in den Liedersammlungen des 16. Jahrh. mit dem letztern... weiter lesen

.