„lauben“: schlesisch loben, kuhländisch auslaeve = ausschlagen und Laub bekommen.
Schon im 15. Jahrhundert bekannt, der alte Text scheint verloren zu sein, hat sich aber in kuhländischer Mundart erhalten. (s. u.) Verwandtschaft zu „Ich hört ein Sichlein rauschen„
Die Melodie bei Triller 1559 im Tenor eines dreistimmigen Satzes mit dem geistlichen Texte: „Nun lobet mit Gesängen“ (Abdruck WK. IV. S. 74) und der Angabe: Ein Gesang auf die Weise: „Nu laube Lindlein laube.“ Die Melodie aus Triller wiederholt bei Praetorius 1609, aber geändert.
Der alte Text scheint verloren zu sein. Dafür hat sich als Ersatz das Lied in kuhländischer Mundart erhalten, bei Meinert 1817, Nr. 70, darauf ich zuerst im Altd. Ldb. aufmerksam machte.
Das Lied in kuhländischer Mundart:
Ai laev aus, Lendle, laev aus! Ich kon’s ni lenger dertroen: Ich hor verloen mai Livle, Hor goer a’n traurige Tog.
„Houst du verlorn dai Livle Houst du a’n traurige Tog, Gi aunder dosselvige Leindle Briech dir zwä Kranzlein o!“
Dos aene dos ies vo Raute, Dos ander vo grunen Klie Di scheick ich wuol ma’m Buhlen Onn vels ar hohe viel.
Wos scheickt ar mir denn vieder? Vo Gould a Reingerlain, Doruff do stiet geschriven: Schon Liv, vergieß ni mein!
Wi soulld ich dain vergaffe? Ich gedenk ju dainer noch Onn seillds su lenger veäre Mai Lave mißt ich lon!
Dass das Lied schon im 15. Jahrhundert und zwar in Schlesien gekannt war, dafür bürgt folgendes Fragment in einem Quodlibet des Berliner Liederbuches, das aus dem15. Jahrhundert und wahrscheinlich aus Schlesien stammt: (Ms. mus. Z. 98, K. Bibl. Berlin):
Noten aus dem Berliner Liederbuch aus dem 15. Jahrhundert
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