Schein uns, du liebe Sonne
Und gib uns deinen Schein
Schein uns zwei Lieb zusammen
Zusammen
Die gern beisammen sein
Dort fern auf jenem Berge
Leit sich ein kalter Schnee
Der Schnee kann nicht zerschmelzen
Zerschmelzen
Gotts Wille muß ergehn
Gotts Wille ist ergangen
Zerschmolzen ist der Schnee
Gott gsegn euch Vater_und Mutter
Vater und Mutter
Ich seh euch nimmermeh
Text und Musik: Verfasser unbekannt , aus dem 16. Jahrhundert
Vergleiche auch: Es dunkelt schon in der Heide
in Deutscher Liederhort (1856, Nr. 143a) und Liederhort II (1893, Nr. 422)
Parodien, Versionen und Variationen: Von diesem Lied bringt „Der deutsche Liederhort“ zahlreiche Melodie- und Textvariationen: Ursprünglich hingen die beiden Lieder aus dem 16. Jahrhundert zusammen: „Ich hört ein Sichelein rauschen – und: Schein uns, du liebe Sonne. (Uhland. I, 78, 75.) Wie es bei Volksliedern von geringer Strophenanzahl von jeher Brauch gewesen, daß die Sänger behufs der augenblicklich beliebten Verlängerung des angestimmten Liedes gern noch ein zweites, ja sogar drittes von gleichem Metrum mit heranziehen, ähnlich so mag es auch gekommen sein, daß sich in den Liedersammlungen des 16. Jahrh. mit dem letztern
... weiter lesen
Anmerkungen zu "Schein uns du liebe Sonne"
Es folgen die Strophen von der Mühle (Liederhort II Nr. 421)
Goldmühle.
Dort nieden in jenem Holze
leit sich ein Mühlen stolz,
sie mahlet uns alle Morgen
das Silber und rote Gold.
Dort nieden in jenem Grunde
schwemmt sich ein Hirschlein fein:
Was führt es in seim Munde?
von Gold ein Ringelein.
Hätt ich des Golds ein Stücke
zu einem Ringelein,
meinem Buhlen wollt ichs schicken
zu einem Goldfingerlein.
Was schickt sie mir dann wieder?
von Perlen ein Kränzelein:
„Sieh da, du feiner Ritter,
darbei gedenk du mein!“
2, 4. Im Druck steht: Gottes Will der etc. – 5, 2. schwimmet sich etc. – Verglichen mit zwei handschr. Lesarten vom Jahr 1568 und 1574.
"Schein uns du liebe Sonne" in diesen Liederbüchern
Quelle: („Lieder Büchlin, Zwey Hundert, ausserlesene Newe Lieder, allen Jungen Gesellen und Züchtigen Jungfrawen, zum newen Jar getruckt, mit ihren Melodeyen, sampt einem Register. Vormals nie inn Truck außgangen. [Holzschnitt.] Anno M.D.LXXXII.“ kl. 8. O. O. Nicht 200, sondern nur 192 Lieder enthaltend; auch in der Aufeinanderfolge der Lieder und deren Lesarten durchgehends verschieden von dem Frankf. Lieder-Büchlein. 1582. [J. Bergemann, „Das Ambraser Liederbuch vom Jahre 1582. Stuttgart, 1845.“] – Das. Nr. 112. – Im Frankf. Lieder-Büchlein. 1582 und 1584. Nr. 66.)
Vergleiche auch:
- Dort nieden in jenem Holze Dort nied´n in jenem Holze leit sich ein Mühlenstolz, Sie mahlt uns alle Morgen das Silber und rote Gold Dort nied'n in jenem Grunde Schwemmt sich ein Hirschelein. Was führt es in seinem…
- Es saß ein Käterlein auf dem Dach Es saß ein Käterlein auf dem Dach es hätte sich bald zu Tode gelacht Nun lache, nun lache, mein Käterlein fein, übers Jahr sollst du mein eigen sein Wohl in mein Ärmlein will…
- Es dunkelt in den Bergen Es dunkelt in den Bergen Es dunkelt überall Ich hört ein Sichellein rauschen Sie rauscht wohl in das Korn Ich hört ein' feine Magd klagen Sie hatt' ihr Lieb verlorn Hast du dein…
- Es gingen drei Gespielen Es gingen drei Gespielen gut spazieren in den Wald sie gingen alle drei barfuß der Hagel und Schnee war kalt Die ein´ die weinte sehre die andre war wohlgemut die dritte begann zu fragen…
- Dort hoch auf jenem Berge da geht ein Mühlenrad Dort hoch auf jenem Berge Da geht ein Mühlenrad Das mahlet nichts denn Liebe Die Nacht bis an den Tag Die Mühle ist zerbrochen Die Liebe hat ein End So gfegn dich Gott,…