Ich hört ein Bächlein rauschen

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Ich hört ein Bächlein rauschen

Ich hört ein Bächlein rauschen
Wohl aus dem Felsenquell,
Hinab zum Tale rauschen
So frisch und wunderhell.

Ich weiß nicht, wie mir wurde,
Nicht, wer den Rat mir gab,
Ich mußte auch hinunter
Mit meinem Wanderstab.

Hinunter und immer weiter
Und immer dem Bache nach,
Und immer frischer rauschte
Und immer heller der Bach.

Ist das denn meine Straße?
O Bächlein, sprich, wohin?
Du hast mit deinem Rauschen
Mir ganz berauscht den Sinn.

Was sag ich denn vom Rauschen?
Das kann kein Rauschen sein:
Es singen wohl die Nixen
Tief unten ihren Reihn.

Laß singen, Gesell, laß rauschen
Und wandre fröhlich nach!
Es gehn ja Mühlenräder
In jedem klaren Bach.

Text: Wilhelm Müller – 1818
Musik: Franz Schubert

Aus den Müllerliedern, Nr 2. Die reizende Musik von Franz Schubert, op 25, der das Lied durchkomponiert hat, kann ich hier nicht vollständig wiedergeben. (Böhme)

u.a. in Feuerwerker-Liederbuch (1883) —  Volkstümliche Lieder der Deutschen (1895, Nr. 519) — Der freie Turner (1913)

Liederthema:
Liederzeit: vor 1818 : Zeitraum:
Geschichte dieses Liedes:

Zur Geschichte dieses Liedes:

Parodien, Versionen und Variationen:

Von diesem Lied bringt „Der deutsche Liederhort“ zahlreiche Melodie- und Textvariationen:

Ursprünglich hingen die beiden Lieder aus dem 16. Jahrhundert zusammen: „Ich hört ein Sichelein rauschen – und: Schein uns, du liebe Sonne. (Uhland. I, 78, 75.)

Wie es bei Volksliedern von geringer Strophenanzahl von jeher Brauch gewesen, daß die Sänger behufs der augenblicklich beliebten Verlängerung des angestimmten Liedes gern noch ein zweites, ja sogar drittes von gleichem Metrum mit heranziehen, ähnlich so mag es auch gekommen sein, daß sich in den Liedersammlungen des 16. Jahrh. mit dem letztern der oben genannten Lieder noch ein zweites: Dort nieden in jenem Holze. (Uhland. I, 76.) verpaart hat.“ (Erk)

Es dunkelt in dem Walde