La Rauschen Lieb la rauschen

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La Rauschen Lieb la rauschen

La Rauschen Lieb la rauschen
ich acht nicht wie es geh
ich Hab mir ein Buhlen erworben
in Veil und grünen Klee
Hast du ein Buhln erworben
in Veiel und grünen Klee
so steh ich hie alleine
tut meinem Herzen weh

Text und Musik: Verfasser unbekannt
Deutscher Liederhort II (1893, Nr. 678b)

Das stimmungsvolle, ergreifende Liedchen wird in modernen Liederbüchern oft bis zur Unkenntlichkeit entstellt. (Böhme)

Liederthema:
Liederzeit: vor 1544 : Zeitraum:
Geschichte dieses Liedes:

Zur Geschichte dieses Liedes:

Parodien, Versionen und Variationen:

Von diesem Lied bringt „Der deutsche Liederhort“ zahlreiche Melodie- und Textvariationen:

Ursprünglich hingen die beiden Lieder aus dem 16. Jahrhundert zusammen: „Ich hört ein Sichelein rauschen – und: Schein uns, du liebe Sonne. (Uhland. I, 78, 75.)

Wie es bei Volksliedern von geringer Strophenanzahl von jeher Brauch gewesen, daß die Sänger behufs der augenblicklich beliebten Verlängerung des angestimmten Liedes gern noch ein zweites, ja sogar drittes von gleichem Metrum mit heranziehen, ähnlich so mag es auch gekommen sein, daß sich in den Liedersammlungen des 16. Jahrh. mit dem letztern der oben genannten Lieder noch ein zweites: Dort nieden in jenem Holze. (Uhland. I, 76.) verpaart hat.“ (Erk)

Es dunkelt in dem Walde

Anmerkungen zu "La Rauschen Lieb la rauschen"

Das ist ein vielgesungenes Klaglied einer entsagenden Jungfrau, in Wort und Weise so wehmütig, wie wenige sonst. Der Verlassenen ist das Rauschen der Sichel im Korn eine Mahnung an geschwundenes Glück (die Liebe verrauschte so bald), während das liebesfrische, wohlgemute Mägdlein beim Abmähen des Kornes noch des Frühlings und des zärtlichen Verständnisses zurückdenkt.

„Es kann kaum etwas Schöneres geben, als den Gegensatz und zugleich die Übereinstimmung zwischen der vertieften stillen Liebestrauer — und dem heiteren, aber eintönigen und doch leise wehmütigcn Klingen der Sichel im reifen Korn, was hier so ganz ohne Emphase in wirklich rührender Einfalt ausgesprochen wird.“ (Vilmar S. 192).

Wir sehen hieraus, dass das schöne alte Liedchen vom Sichleinrauschen schon im 16.Jahrhundert zwei Melodien hatte, die hier unter a) und b gegeben sind. Nach Vergleich der 3 erhaltenen Stimmen von den „Graßliedlin 1535 “ kann ich feststellen, dass der verlorene Tenor dieselbe Melodie hatte, wie sie Föorster uns bewahrt hat. Ein fliegendes Blatt, Nürnb. um 1580 gibt ein geistliches Klagelied: „Ach Elend über die Massen ..“,  Im Ton: Rausche, Sichelein, rausche. —