Zu Fuß über die Grenze nach Böhmen

Marie Heinke (in: Der Textilarbeiter, 1927)

Die Werdauer Textilarbeiterschaft veranstaltete am 8. und 9. Juni einen Ausflug nach dem Erzgebirge. Die Abfahrt von Werdau erfolgte am 8.Juni, früh 4:32 Uhr, um die erste Etappe, Johanngeorgenstadt, zu erreichen. Von da aus ging es zu Fuß über die Grenze nach Böhmen, nach der vielbesungenen „Draakschänk, on der Gränz zu Sachsn„:

Von da aus führte der Weg durch herrliche Täler und schöne Wiesenpfade, über steinige waldumrauschte Bergeshöhen nach Platten. Nach kurzer Rast und einem kräftigen Essen ging die Wanderung weiter nach dem Plattenberg. Hier galt es, durch naturgerissene Schluchten zu klettern, wo in tiefen engen Spalten noch Schnee und Eis lag. Am anderen Morgen ging es bei leuchtendem Sonnenschein durch Neuhammer auf den Peindelberg. Klein, aber romantisch schön fanden wir die Unterkunftsstätte. Vom Turm aus hatten wir einen herrlichen Ausblick auf ein prachtvolles Panorama vom Erzgebirge.

Allen Teilnehmern wird diese Ferienreise eine lebendige Erinnerung bleiben. Auf dem Heimweg gab es nur zufriedene Gesichter. Dies zeigt, wie so dringend notwendig gerade für die Textilarbeiter eine Ferienreise ist. Wir müssen deshalb mit allen Mitteln versuchen, noch einen weiteren Schritt vorwärts zu kommen, daß wir zu den Ferientagen auch die Mittel, die wir zur Erholung gebrauchen erhalten. Dies können wir aber nur erreichen durch eine starke Organisation. Darum, ihr Fernstehenden, schließt euch dem Deutschen Textilarbeiter-Verband an und helft mit, damit der nächste Ausflug noch schöner werde.“ (Marie Heinke)

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