Weltmachtstellung Deutschlands in der Schule (1905)

(in: )

Inwiefern hat die Volksschule in ihrem Lehrplan auf die Weltmachtstellung Deutschlands Rücksicht zu nehmen?

Leitsätze:

  1. Der gesamte Unterricht hat die Ereignisse der Gegenwart bei der Darbietung des Lehrstoffs gebührend zu berücksichtigen.
  2. Die Erwerbung der Kolonien des Deutschen Reiches ist ein Ereignis von weittragender Bedeutung für die Weiterentwicklung unserer Nation. Die Kolonien sind nunmehr integrierende Bestandteile des Deutschen Reiches geworden.
  3. Jeder Patriot hat deshalb den Kolonien gegenüber dieselben Pflichten wie gegen das Kontinentale Vaterland.
  4. Die Schule muß das heranwachsende Geschlecht zur Erfüllung dieser Pflichten durch Erziehung und Unterricht befähigen.
  5. Hierzu bietet sich Gelegenheit a) im Religionsunterricht (Aufgabe der Christenvölker, für die Christianisierung der Heiden zu sorgen), b) im Geschichtsunterricht, c) im Unterricht der Erdkunde, d) im naturkundlichen Unterricht, e) im Rechenunterricht.
  6. Die Lehrpläne der Volksschule müssen in dieser Beziehung das zu leistende Mindestmaß bestimmt festlegen.
  7. Die Fortentwicklung der Kolonien bedingt ein ununterbrochenes Studium des Lehrenden.
  8. Der Anschluß an eine vaterländisch gesinnte Gesellschaft, die den Mitgliedern den jeweiligen Stand der kolonialen Forschung unverzüglich und unentgeltlich mitteilt, ist den Lehrern warm zu empfehlen.
  9. Ein von positiv christlichen vaterländisch treuen Lehrern erzogenes Geschlecht ist die beste Gewähr für die goldene Zukunft Deutschlands.

Quelle: Katholische Schulzeitung für Norddeutschland, Breslau , 1905 , Nr .47

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