Es ist bald Zeit zum Schlafen gehn

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Es ist bald Zeit zum Schlafen gehn

Es ist bald Zeit zum Schlafen gehn
muß erst zu meinem Schätzlein gehn
zu meinem Schätzlein muß ich gehn
muß erst wohl vor dem Fenster stehn

Wer ist denn drauß? wer klopfet an
Der mich so leis aufwecken kann?
Es ist der Herzallerliebste dein
Steh auf, mein Schatz, und laß mich ein

Ich kann dich ja nicht lassen ein
Bis Vater und Mutter zu Bette sein!
Stell du dich dort an jene Wand
Denn Vater und Mutter schlafen bald.

Ich kann allhier nicht länger stehn
Seh dort ein Helles Licht aufgehn
Die Morgenröt, zwei helle Stern :
Bei meinem Schätzlein wär ich gern.

Text und Musik: Verfasser unbekannt
in Deutscher Liederhort II (1893, Nr. 816d, aus dem Lahntal. Limburg, Westerwald)
Auch mit anderem Anfang:

  • a) Ich kann nicht sitzen, ich kann nicht stehn, zu meinem Feinsliebchen da will ich gehn zc.
  • b) Heint Nacht will ich nicht schlafen gehn …
  • c) Es bricht die finstre Nacht herein, wo alle Leute schlafen ein, wo alle Leute gehn zur Ruhe und schließen ihre Äuglein zu.
  • d) Vor der ersten Strophe wird auch gesungen: „Auf dieser Welt Hab ich kein Freud ….“

Das Lied wurde auch nach der Melodie „Auf dieser Welt Hab ich … gesungen; daher erklärt sich das Übergreifen beider Texte ineinander. Unser Tagelied findet sich schon ziemlich gleich 1740 in „Wer ist denn, der da klopfet an?“

Liederthema:
Liederzeit: vor 1810 : Zeitraum:
Schlagwort:
Orte: , ,
Geschichte dieses Liedes:

Zur Geschichte dieses Liedes:

Parodien, Versionen und Variationen:

"Es ist bald Zeit zum Schlafen gehn" in diesen Liederbüchern

Unser Lied finden wir in vielen Varianten gedruckt:

  • a) im Wunderhorn III, 80 (a. A. 81) mit der nicht dazu gehörenden Eingangsstrophe „Auf dieser Welt Hab ich kein Freud“ — und zwei störenden Schlußstrophen (Ich zieh in Krieg zc.“ und „Ein Bildchen laß ich machen mir“), Diese Anhängsel erklären Hoffmann und Erk für unecht; Scherer, Jungbrunnen 69 hat sie beibehalten, aber in Klammer gestellt. —
  • b) Kretzschmcr I, Nr. 321, vollst. Wundcrhorntext mit Melodie —
  • c) Bergisch: Erk I, I, 38. —
  • d) Thüringisch: Weimarer Jahrb. III. 307. mit Wdh. wesentlich gleich,
  • e) Westfälisch: Reifferscheid Nr. 21, stimmt mit Wdh., und noch die Wanderstr. vom papiernen Himmel. —
  • f) Koburgisch: Erk I, 4, 22 ähnlich Wolff, Halle d. B. I, 197. Anfang: Hoffung. Hoffnung komm nur bald. —
  • g) Schlesisch: Hoffmann Nr. 76. —
  • h) Gegend von Köthen und Provinz Brandenburg (Oderbruch) Erl II, 3, 16. —
  • i) Rheinisch: Simrock Nr. 180 ,M. (603). —
  • k) Schwäbisch: Meier S. 255. —
  • l) Oesterr. Schlesien: Peter I. 261
  • m) Oesterreich: Schottky. 1819, S. 74. —
  • n) Kuhländisch: Meinert S. 46 (daher Mittler 166): Dar Mond, dar schannt hall on schien.
  • o) Fränkisch: Ditfurth II, 102: Und jetund kommt die Nacht herbei.
  • p)  Oldenburgisch: Firmenich I. 233 —
  • q) Vom Hannoverschen Harze: Pröhle Nr. 23. —
  • r) Hessisch: Mittler 152. —
  • s) Böhm. Volkslieder 1891, Nr. 39. —
  • t) Wendisch: Haupt-Schmalcr II. 48.