Heute an Bord
morgen geht´s fort.
Schiff auf hoher See
Rings um uns her
nur Wellen und Meer
ist alles was ich seh
Hell die Gläser klingen,
ein frohes Lied wir singen.
Mädel schenke ein
Es lebe Lieb und Wein
Leb wohl auf Wiedersehn
Verschwunden der Strand
entschwunden das Land
Schiff auf hoher See
Rings um uns her
nur Wellen und Meer
ist alles, was ich seh.
Leis die Wellen wiegen
Möwen heimwärts fliegen
Golden strahlt die Sonn
Herzen voller Wonn
Heimatland, ade
Im Kampfe wir sind
mit Wellen und Wind
auf dem Ozean.
In Not und Gefahr
sind wir immerdar
stets ein ganzer Mann
Im Ernste wie im Scherze
am rechten Fleck das Herze
Unser schönstes Gut
frischer Seemannsmut
Herrscher auf dem Meer
Nimmer zurück
schweift unser Blick
frischer Mut voraus
Ob Schnee oder Eis
ob Sonne brennt heiß
was machen wir uns draus
Fern die Heimat winket
Liebchens Äuglein blinket
Jahre komm´n und gehn
frohes Wiedersehn
Gruß mein Heimatland
Text: Kapitän Paul Vollrath ? (meist nur die Strophen 1 – 3 abgedruckt) um 1930
Musik: Der A- Teil der Melodie ist von Dankó Pistas Komposition „Nem átkozom ibolyakék szemedet“, das ähnlichere „Az a szép az a szép“ (ebenfalls Ungarn) soll erst 1937 entstanden sein
Die Angabe in „Die weiße Trommel“ (1934) und anderen NS-Liederbüchern verschweigt, dass die Melodie von dem ungarischen Roma-Musiker Dankó Pista stammt. Während Sinti und Roma in den Konzentrationslagern ermordet werden, feiert man ihrer Lieder:
„Wie könnte sich das „Heut geht es an Bord“ so allgemein verbreitet haben, wäre nicht seine Weise so beschwingt und doch voller Sehnsucht. Sie stammt aus Ungarn, wie wir mal aus einem hübschen Aufsatz der Zeitschrift „Deutscher Arbeitsdienst“ lasen. “ (Oberfeldmeister Theodor Müller Pfalz, „Kritik der Zeit“, in: Nationalsozialistische Monatshefte, zentrale politische und kulturelle Zeitschrift der NSDAP, Band 5, Ausgabe 2, 1060 | 84, 1934)
„Ein Lied ist dabei, das auch auf den Schiffen der Kriegsmarine oft und gerne gesungen wird, das frische, fröhliche und rhythmisch besonders starke „Heute geht es an Bord“, das nach dem Kriege aufkam… (Weisse Segel-weitere Meere
Segelschulschiffe der Kriegsmarine, Von Fritz-Otto Busch, Bernhard Rogge, S. 24. 1939