Wie schön blüht uns der Maie
der Sommer fährt dahin
Mir ist ein schöns Jungfräulein
gefallen in mein Sinn
Oft sehen tut den Augen wohl
wenn ich an sie gedenke
mein Herz ist Freudenvoll
Wenn ich des Nachts lieg schlafen
Mein feins Lieb kommt mir für
Wenn ich alsdann erwache
Bei mir ich Niemands spür
Bringt meinem Herzen Pein
Wollt Gott, ich sollt ihr dienen
Wie möcht mir baß gesein!
Bei ihr da wär ich gerne
Bei ihr da wär mir wohl
Sie ist mein Morgensterne
Gfällt mir im Herzen wohl
Sie hat ein roten Munde
Sollt ich darauf sie küssen
Mein Herz würd mir gesund
Wollt Gott, ich sollt ihr wünschen
Drei Rosen auf eim Zweig
Sollt ich auch treulich warten
Auf ihren graden Leib
Wär meines Herzens Freud
Ich muss mich von dir scheiden
Alde, mein schöne Maid
Zwei Blümlein auf der Heiden
Mit Namen Wohlgemut
Laß uns der Lieb Gott wachsen
Seind uns für Trauren gut
Vergißmeinnicht darbei
Grüß sie mir Gott im Herzen
Die mir die Liebste sei
Der Liebsten sollt ich klagen
Mein Leid zu dieser Stund
So Hab ichs nicht am Tage
Noch spar dich Gott gesund!
Ade, zu guter Nacht
Sei dir, schöns Lieb, gesungen
Aus gutem Mut bedacht
Text und Musik: Verfasser unbekannt
in Deutscher Liederhort II (1893, Nr. 390 „Im Mai“)
Dies ist die längste Fassung von „Wie schön blüht uns der Maien„, die fünfte Strophe steht im Liederhort in Klammern, da sie z.B. bei Uhland nicht gedruckt ist.
Parodien, Versionen und Variationen:
Anmerkungen zu "Wie schön blüht uns der Maie (lange Fassung)"
Melodie und Text bei Forster III 1549 Nr. 19. Tonsatz von Othmayr. — Text von 5 Strophen auf einem fliegenden Blatt: „Drey hübsche Lieder“ (das 3.). Gedruckt zu Nürnberg durch Kunegund Hergotin (ca. 1530). Ebenso ein fl. Bl.: „Drey schöne Lieder“ (das 2.). Gedruckt durch Hans Guldenmundt. — Text auch in Heidelberg Hdschr. 343, Bl. 18 und 136; Frankf. und Erf. Liederbuch, Nr. 30; Ambraser, S. 27; Ldb. Paul v. d. Aeltst, S. 95 (Weimar. Jahrb. 2. 352); Wdh. I, 376 u. A. ; Uhl., Nr. 58 (ohne 5. Strophe).
Melodie auch in B. Schmid’s Orgeltabulaturbuch, 1577. — Goethe zu Wdh. I, 378 (a. A.): „Recht lieblich.“ — Melodie und vom Text nur die drei ersten Strophen in „68 Lieder“, Nr, 36 (um 1550. erste Auflage 1542). Hier hat das Lied in der 5. Zeile jeder Strophe zwei Silben mehr als bei Forster, wodurch das Versmaß des Schüttensamenliedes hergestellt ist. (Böhme)
Vergleiche auch:
- Wie schön blüht uns der Maien Wie schön blüht uns der Maien, Der Sommer fährt dahin, Mir ist ein schön Jungfräulein Gefallen in meinen Sinn. Bei ihr da wär mir wohl, Wenn ich nur an sie denke, Mein Herz…
- Ach Gott wie weh tut scheiden Ach Gott, wie weh tut scheiden hat mir mein Herz verwundt So trab ich über die Heiden und traur zu aller Stund Der Stunden, der seind allsoviel mein Herz trägt heimlichs Leiden wie…
- Mir ist ein schöns brauns Maidelein gefallen in den Sinn Mir ist ein schöns brauns Maidelein gefallen in den Sinn, wollt Gott, ich sollt heut bei ihr sein, mein Trauern führ dahin. Kein Tag noch Nacht hab ich kein Ruh, das schafft ihr…
- Mein Herz hat sich gesellet Mein Herz hat sich gesellet zu einem Blümlein fein das mir gar wohl gefället durch Lieb, so leid ich Pein He! Warum sollt ich trauern? Nun rühret mich der Mai schlag auf, mein…
- Wie kommts daß du so traurig bist (1808) Wie kommts, daß du so traurig bist, Und gar nicht einmal lachst? Ich seh dir´s an den Augen an, Daß du geweinet hast Und wenn ich auch geweinet hab, Was geht' s denn…